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Fachwerkrundgang

 
Spitalstraße

Spitalstraße 23 und 25

[Am Ende der Spitalstraße stehen zwei der ältesten Häuser,] die in ihrem Aufbau unbd in Einzelheiten noch manche altertümlichen Züge aufweisen. ... Die beiden nebeneinander stehenden Häuser haben ... ein äußerst eindrucksvolles Gepräge, das vor allem von den vorkragenden Stockwerken mit den kräftigen Balkenköpfen und den tiefen Schlagschatten bestimmt wird. In der Beschränkung des Holzwerks auf die einfachsten Formen und in der unsymmetrischen Fensterverteilung sind diese Häuser noch ausgesprochene Beispiele für den Formwillen des gotischen Mittelalters.

Aufriss der Straßenseite des Hauses Spitalstraße 23. Gut erkennbar die unterschiedliche Behandlung von Stube (links) und Schlafkammer (rechts) im ersten Obergeschoss sowie die diesem nicht entsprechende Fachwerk- und Grundrissgestaltung im zweiten Obergeschoss.

[Das Haus] Spitalstraße 25 hat ein hohes gemauertes Untergeschoss, das durch eingezogene Bretterwände unterteilt ist. Einige wenige Holzpfosten tragen die Last der Unterzüge, auf denen das Gebälk liegt. Im HIntergrund des Geschosses befinden sich, schon an den offen zutagetredenden Felsen angelehnt, zwei Keller. Die Treppe läuft in der Längsrichtung des Hauses. Der Grundriss der Obergeschosse zeigt die zwei Stuben an der Straßenseite, dahinter nebeneinandergelegt die Küche, den Gang mit der Treppe und eien Kammer. Genau so ist die Einteilung des vorgekragten zweiten Obergeschosses.

Das Dach ist etwas steiler als 45 Grad und wired von einem liegenden Stuhl getragen.

Das Fachwerk weist noch ziemlich altertümliche Züge auf. So ist der 4 cm starke Fußboden bis an die Außenflucht der Wände vorgezogen und von außen sichtbar. Erst auf diesem Fußboden liegt die Schwelle und stehen die beiden Eckpfosten, die Schwelle ist dann in die beiden Eckpfosten eingezapft. ...

Ein etwas aus der Mitte gerückter Pfosten zeigt die hinter ihm liegende Trennwand zwischen den beiden Stuben an. Dass an der linken Ecke die große Stube ist, verraten zwei nahe beieinander stehende Fenster. Die kleinere Schlafstube hat nur ein Fenster. Einige wenige Streben stützen die Pfosten.

Die Fassade ist nicht mehr in ihrem urprünglichen Zustand erhalten. Während aber im ersten Obergeschoss der alte Zusammenhang erhalten blieb und nur anstelle des breiten Fensterbandes zwei schmalere Fenster eingesetzt wurden, hat das Gefüge des zweiten Obergeschosses durch die gewaltsame Einfügung neuer Fenster diesen Zusammenhang verloren. [Vermutlich inzwischen wieder rückgebaut, aber die Obergeschossfenster haben eine größere Sprossenteilung als die im 1. OG.]

Aufriss der Straßenseite des Hauses Spitalstraße 25.
Im Gegensatz zur nebenan liegenden Haus Nr. 23 sind die beiden Obergeschosse gleich angelegt. Unter dem Dach zwei übereinander liegende Ladeluken.
    Bild und Text aus:
W.A.Tschira: Das Fachwerkhaus in Schiltach. In: Offenburg und die Ortenau. Badische Heimat 22, 1935. S. 337 - 359

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