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Fachwerkrundgang

 
Marktplatz I

Der Marktplatz an der Gabelung der Straße nach Schenkenzell und ins Neckartal ist gewissermaßen die Gute Stube der Stadt. Als Platz gestaltet wurde er nach 1590, vermutlich nache inem Plan des württembergischen Baumeisters Heinrich Schickhardt. Aus dieser Zeit stamnmen allerdings nur noch der Renaissancebrunnen an der unteren Ecke und das Rathaus, die Häuser fielen 1790 einem Großfeuer zum Opfer und wurden in den folgenden Jahren neu erbaut.

Hier liegen die hier besprochenen Häuser Nr. 3, Nr. 4., Nr. 5 und Nr. 13

Marktplatz 4

Sehr altertümliche Züge weist das Fachwerk des Hauses Marktplatz 4 auf. Hier verrät nur die Aufteilung der Fassade in regelmäßige Fensterachsen die späte Entstehungszeit des Hauses. Sonst aber zeigt der Aufbau der Fassade die geschwungenen Streben und Schrägkreuze, die hauptsächlich im 16. und 17. Jahrhundert angewendet wurden. Eine ausgesprochene Spätform scheinen dagegen die "geknickten" Streben zu sein, denen wir hier begegnen, udn die auch sonst in Schiltach in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gerne verwendet werden.
Merkwürdigerweise sind hier noch einmal, wie übrigens auch am Haus Gerbergasse 10 (erbaut 1791) die Eckpfosten unmittelbar in die Deckenbalken eingezapft.
Das Untergeschoss des Hauses zeigt ein ganz einfaches Fachwerk, das wohl ursprünglich verputzt war und nur irrtümlicherweise im Verlauf der Wiederfreilegung des Hauses auch vom Putz befreit wurde.
Die Eckpfosten zeigen zwei Bauinschriften mit schönen Schnitzereien, Zunftzeichen, Hakenkreuz und Pferd, Blume und Rundscheibe.

Angesichts des heutigen Zustands ist das Erdgeschoss offenbar grundlegend verändert worden.

Das Haus Marktplatz 5, die Stadtapotheke [heute Apothekenmuseum], ist schon kein reines Fachwerkhaus mehr. Hier ist nur noch die Giebelseite am Markt als Fachwerkwand ausgebildet. Diese Bauweise bedeutet das Ende des Fachwerkhauses; denn nun fehlt das ganze Gefüge, das dem Fachwerkhaus seine vielen Vorteile verliehen hatte.
Das Haus ist mit einem Krüppelwalm abgedeckt.
Das Fachwerk am Marktplatz zeigt neben den Fensterpfosten nur die Schrägkreuze unter jedem Fenster. Reste von breiten Fenstererkern sind noch gut zu erkennen.
Der breite Ehgraben zwischen der Apotheke und dem Haus Schlossbergstraße 1 wurde mit dem jetzigen Anbau zugebaut. Im Untergeschoss des Hauses, das über eine leicht geschwungene Freitreppe zugänglich [war], befinden sich die Apothekenräume, und ein schön gewölbter Raum mit einer mittleren Säule, wohl die frühere Küche. Das Haus war früher Gasthof.

 

    Bild udn Text aus:
W.A.Tschira: Das Fachwerkhaus in Schiltach. In: Offenburg und die Ortenau. Badische Heimat 22, 1935. S. 337 - 359

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