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Fachwerkrundgang

 

Pfostenbau

Der Pfostenbau ... schafft ... verschiedene Wandteile, einmal die Pfosten als tragende Teile und dann die Gefache aus Flechtwerk als füllende Teile. ...
Der Baustoff ist fast durchweg mit dem Beil behauenes (bebeiltes) Eichenholz mit viereckigem Querschnitt in der Stärke von 15 - 26 cm. Da das bebeilte Holz seinen natürlichen inneren Aufbau behalten hat, ist es in jeder Beziehung widerstandsfähiger und haltbarer als das gesägte Holz, bei den die Fasern zerschnitten und aufgerissen sind. Es brennt deswegen leichter, ist vor allem auch nicht witterungsbeständiger und eignet sich daher nicht für einen offenen Fachwerkbau. ...

Das Grundgerüst einer Fachwerkwand besteht aus der waagrechten Schwelle, auf der die Pfosten stehen, aus den senkrechten Pfosten selbst und aus dem Rahmholz (Rähm), das auf den Pfosten liegt. Diese Bauteile sind ineinander verzapft und oft noch durch Holznägel besonders miteinander verbunden.

Bild: Eckpfosten des Hauses Schenkenzeller Str. 18

Verstrebungen

Die Ausfachung der Wände mit lehmverstrichenem Flechtwerk [oder später mit Vermauerung] gibt ihr natürlich nicht die nötige Verspannung und Verstrebung. Daher werden die Balkenstreben in ihren vielen Formen eingeführt. Die Pfosten werden von jeweils zwei schrägen Streben nach unten, oft noch von kürzeren Bändern nach oben verstrebt. Größere viereckige Flächen werden durch die Schrägkreuze und durch einbeschriebene Rauten in sich verfestigt. Die waagrechten Riegel verhindern das Knicken der langen Pfosten und Streben und ermöglichen das Anbringen der Fenster.

Bild: Marktplatz 10

Deckenbalken

Auf einer solchen Wand liegen die Deckenbalken, und zwar springen diese gewöhnlich etwa 20 cm üvber die Wand vor. Dadurch ist es möglich, sie mit dem Rähm zu verkämmen, das heißt, das Rähm in die Balken um einige Zentimeter einzulassen. Die Balken halten so die entgegengesetzten Wände des Hauses zusammen. Das ist wohl der eigentliche Grund für die Auskragung der Deckenbalken bei den Fachwerkhäusern.
Selbstverständlich wird nn die vordere Wand des Obergeschosses auf die vorderste Kante der Balken aufgesetzt. Hierdurch wird im Obergeschoss an Raum gewonnen, außerdem wirkt diese Belastung der vorderen Balkenköpfe der Durchbiegung der Balken im Hausinnern entgegen.

Bild: Schenkenzeller Str. 16

     

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