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Die Residenz Trier

Der Glanz der Kaiserresidenz – Trier in der Spätantike

Tier, KaiserthermenWährend des 4. Jahrhunderts war es die Regel, dass die Herrschaft in dem riesigen Römischen Reich unter mehreren Kaisern aufgeteilt wurde – so auch zwischen Valentinian I. im Westen und seinem Bruder Valens im Osten. Gleichzeitig hatte die Stadt Rom ihren Status als bevorzugter Aufenthaltsort der Kaiser verloren. Kaiser Valentinian I. hat die ‚ewige Stadt‘ nie betreten! Stattdessen waren die Herrscher vielfach in Bewegung.

Tier, Kaiserthermen

Unten: Konstantinsbasilika

Daher hatten sich seit dem späten 3. Jahrhundert neue Kaiserresidenzen etabliert, die teilweise an der Peripherie des Reiches lagen. Zu diesen neuen Zentren gehörte auch Trier, das Valentinian I. vom Herbst 367 bis zum Frühjahr 375 n. Chr. als Regierungssitz diente. Trier hatte schon zuvor einen erheblichen Ausbau erfahren. Mit der Präsenz des Kaiserhofes waren nämlich neue Anforderungen verbunden. Hierzu gehörten eine Verbesserung der Infrastruktur und des Angebots an Bädern sowie eine Erweiterung der Spielstätten wie der Wagenrennbahn. Am wichtigsten war die Einrichtung eines Palastbezirkes, in dessen Zentrum sich eine große Empfangshalle befand. Diese bot eine Bühne für das in der Spätantike immer weiter ausgebaute Kaiserzeremoniell.

Im Umkreis des Kaisers – Hofzeremoniell, Redner und Dichter

Trier, KonstantinsbasilikaIm Zentrum des Palastbezirks von Trier befand sich ein monumentaler Hallenbau, die sogenannte ‚Konstantins-Basilika‘, die als evangelische Kirche bis heute erhalten ist. In diesem Raum, der mit 67 m Länge und 33 m Höhe die Macht des Kaisers eindrucksvoll zum Ausdruck brachte, versammelte sich von Zeit zu Zeit der kaiserliche Hofstaat, um Lobreden auf den Herrscher zu hören. Diese wurden bei besonderen Anlässen, etwa einem Regierungsjubiläum, von geübten Rednern vorgetragen.

Zu diesen gehörte der junge Senator Symmachus, der eigens zu diesem Zweck aus Rom an den Kaiserhof geschickt worden war. Symmachus hielt sich mehrere Jahre in Trier auf. Er traf hier auf eine andere bedeutende Persönlichkeit der Zeit, den aus Südgallien stammenden Dichter Ausonius. Dieser war als Erzieher von Valentinians Sohn Gratian tätig. Sowohl Symmachus als auch Ausonius nahmen zudem an den Feldzügen Valentinians gegen die Alamannen teil und erlebten die Anfänge von dessen Festungsbauprogramm am Rhein.

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credits:

Alle Texte und Bilder Histor. Museum der Pfalz
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