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Das Erbe

Das Erbe Valentinians – Die Pfalz im 5. Jahrhundert

Nach dem Tod Kaiser Valentinians I. blieb die Rheingrenze zunächst stabil. Sein Sohn Gratian führte letztmalig einen Feldzug in den rechtsrheinischen Raum. Am Ende des 4. Jahrhunderts wurden zudem die Verträge, die den Frieden mit den Alamannen sichern sollten, erneuert. Dennoch kam es in der Silvesternacht 406/07 n. Chr. zu einer großen Invasion der Vandalen und anderer Gruppen über den Rhein. Sie sollen plündernd und brandschatzend weite Teile der Provinz Germania prima, darunter auch Speyer, zerstört haben. Das berichtet jedenfalls der christliche Autor Hieronymus, der allerdings im weit entfernten Palästina lebte.

Neuere archäologische Erkenntnisse haben dieses Katastrophenbild aber erheblich relativiert. Offenbar gelang es den römischen Autoritäten, die Ordnung nach einer Weile wiederherzustellen. Das römisch geprägte Leben in der Pfalz ging weiter, und auch die militärischen Strukturen scheinen vielerorts noch funktioniert zu haben. Erst um die Mitte des 5. Jahrhunderts endete die römische Herrschaft am Rhein. Bald darauf wurde die Region in das expandierende fränkische Reich integriert.

Die valentinianisch-theodosianische Dynastie

Valentinian herrschte zwar nur etwa ein Jahrzehnt lang, aber seine Nachkommen sollten für fast ein Jahrhundert an der Spitze des Römischen Reiches stehen. Bald nach Valentinians Tod 375 n. Chr. erlitt sein Bruder Valens, der Herrscher des Ostreiches, im Jahr 378 n. Chr. eine vernichtende Niederlage gegen die Goten. Dies läutete eine turbulente Periode ein, in denen zahlreiche kriegerische Verbände in das Reich drängten, die bald schon zu wichtigen militärischen Akteuren in der römischen Politik wurden und am Ende eigene Reiche auf dem Boden des Imperiums gründeten.

Valentinian war zweimal verheiratet und hatte zwei Söhne: Gratian und Valentinian II. Beide wurden ebenfalls Kaiser im Westteil des Reiches. Seine Tochter Galla heiratete später den Nachfolger Kaiser Valens im Osten Theodosius I. Ihre Tochter Galla Placidia war Gattin des Kaiser Constantius III. und deren gemeinsamer Sohn Valentinian III. regierte als letzter Vertreter der Dynastie das Westreich von 425 bis 455 n. Chr.

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Alle Texte und Bilder Histor. Museum der Pfalz

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