Ausstellungseinheiten zum unterschiedlichen Umgang mit getragener
Kleidung veranschaulichen nicht nur die von den wirtschaftlichen
Möglichkeiten abhängige Wertschätzung textiler Materialien; auch
die mit der "zweiten Haut" verknüpften Erinnerungen an ehemalige
Träger oder Trägerinnen im privaten Bereich oder die Frage nach
musealen Sammlungskriterien werden angesprochen.
Dass das Museum mit der Beschränkung auf neuzeitliche, modische
Kleidung gehobener Gesellschaftsschichten aus Zentraleuropa nur
einen kleinen Ausschnitt aus der globalen Kleidervielfalt bieten
kann, ist Gegenstand einer Eingangssequenz. Hier verweist die
plakative Gegenüberstellung von prägnanten Einzelstücken aus europäischen
und außereuropäischen Kulturkreisen - wie Penishülle und Krawatte
oder Burka und Bikini - auf religiöse, gesellschaftliche, geschlechtliche
und funktionale Determinanten bei der Entstehung, Entwicklung
und Tradierung der verschiedenen Kleidercodes. Eine Abfolge von
Modesilhouetten sowie eine Reihe von Stoffmustern thematisieren
in Verbindung mit entsprechenden Begriffen die Wahrnehmung und
Beurteilung von Kleidung.
Die Form der Ausstellungskommunikation wurde im Hinblick auf
die aus konservatorischen Gründen sehr reduzierte Beleuchtung
gewählt. Die Informationen zu den Vitrinenthemen und zu ausgewählten
Exponaten werden, abgesehen von den Beschriftungen, nur akustisch
vermittelt.
Diese Texte können über einen mobilen Audioguide, dessen Nutzung
im Eintrittspreis enthalten ist, individuell abgerufen werden.
Vergleichsabbildungen und weitere Informationen werden den Besuchern
auf Bildschirmen an insgesamt sechs Infostationen angeboten.
Öffnungszeiten: täglich 10 - 17 Uhr
Führungsvermittlung: 07141 - 18-2004
© Text: Württembergisches
Landesmuseum Stuttgart
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