Polizeileben
Als „Polizeileben“ ist jene Gruppe von Arbeiten benannt,
die sich vor allem mit der Arbeit der Polizei, besonders
der Kriminaltechnik und der Polizeifotografen, beschäftigt.
Einen ersten Einblick in die beinahe archaischen Arbeitsbedingungen
der Polizeifotografen liefert die Serie der Polizeilabore.
Erfreulicherweise dokumentierten die Beamten diese Arbeitsverhältnisse
immer wieder. So erkennen wir heute, dass die fortschreitende
Technik nicht mit einer Verbesserung der Qualität der Bildmateriales
einhergeht. Je kleiner die Kameras wurden, umso schlechter
wurde leider auch die technische Bildqualität.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Darstellung der
polizeilichen internen Ermittlungsarbeit: die Nutzung von
Lochkartenautomaten, Daktyloskopie, Bedampfern zur Sichtbarmachung
der Fingerabdrücke, oder die Nutzung eines Beschusskastens,
um ein Projektil zu gewinnen. Diese Form der polizeilichen
Selbstdarstellung ermöglicht es, die ausgestellten Fotografien
wenigstens ein klein wenig mit den vielfältigen weiteren
Aufgaben der Ermittlungsarbeit zu verknüpfen.
Unmittelbar nachdem die Polizei in Mannheim von der Stadt
an das Land überging, entstand 1972 eine neue Serie, die
ebenfalls selbstdarstellend war, aber um den öffentlichen
Auftritt kreiste. Die Modernität der frühen 1970er Jahre
zeigt sich anhand des Schutzmannes im damals brandneuen
VW 1500 bei der Bedienung des Funkgerätes, bei der Befragung
von Jugendlichen oder beim Einholen von Passantenhinweisen
sowie bei Darstellungen der Reiterstaffel und der Funkleitstelle..
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