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Dom - alte Ansichten

Das Westwerk der romanischen Domkirche ist in der sog. "Kölner Zeichnung" von 1606 dargestellt. Es ist ein Mauerkubus mit drei Zugängen und besteht im unteren Teil aus regelmäßigem Sichtmauerwerk, der obere Teil ist verputzt. Ein Sims und die umlaufende Zwerggalerie betonen die Horizontale. Der Vierungskuppel im Osten entspricht eine achteckige Kuppel über dem zentralen Zugang (Wallraff-Richartz-Museum, Köln).

Von 1610 datiert eine Ansicht der Nordseite des Doms mit den gotischen Kapellen sowie dem "Kleinen Paradies", dem Zugang von der Nordseite. In dieser Zeichnung wird besonders deutlich, wie die Westtürme aus dem Mauerwerk des Westabschlusses herauswachsen (Grafische Sammlung Albertina, Wien).

Eine um 1750 gefertige Ansicht zeigt mit den eingestürzten westlichen Langhausjochen die schweren Beschädigungen des Dombrands von 1689. Westwerk und Westtürme stehen noch, werden aber bald darauf wegen schwerer Schäden abgebrochen. Das östliche Langhaus ist in dieser Zeit durch eine Notmauer abgeschlossen, um den Gottesdienst durchführen zu können.

Eine kurz darauf gefertigte Ansicht zeigt das inzwischen abgebrochene Westwerk (Historisches Museum der Pfalz, Speyer)

1765 legte Peter Anton von Verschaffelt, der kürpfälzische Bildhauer und Architekt, den ersten Entwurf zum Wiederaufbau des Doms vor. Er bestand in einer Verkürzung des Langhauses um 4 Joche und der Errichtung einer Fassade im Stil des Klassizismus.Kurpfälzisches Museum, Heidelberg

1771 legte Johann Leonhard Stahls einen ersten Entwurf zum Wiederaufbau des Westwerks vor. Der übernimmt das noch stehende Erdgeschoss des alten Westbaus, führt ihn in Quadermauerwerk bis zur Zwerggalerie und bekrönt ihn mit einem mächtigen Glockenturm und zwei unproportional hochgezogenen Seitentürmen (Kurpfälzisches Museum, Heidelberg).

1772 folgte ein zweiter Entwurf Stahls, der die Westfassade als reich ornamentierte klassizistische Monumentalordnung präsentiert. Die beiden Seitentürme treten gegenüber der zentralen Kuppel deutlich zurück (Archiv des Bistums Speyer).

Gleichzeitig projektiert Franz Ignaz Neumanns einen Wiederaufbau in einer eigenwilligen Mischung aus romanischen und kalssizistischen Formen. Die romanische Gliederung der Fassade selbst wird mit Stufenportal, gekuppelten Fenstern und Arkadengalerien mit Eckpylonen. Auf eine zentrale Kuppel über dem Westbau wird verzichtet, weil sie nur den Blick auf die dahinterliegende Vierungskuppel stören würde. Der Entwurf wurde aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht (Archiv des Bistums Speyer).

Ab 1775 wurde eine "Sparlösung" Franz Ignaz Neumanns zum Wiederaufbau des Westwerks verwirklicht. Das romanische Untergeschoss des Westbaus wurde gesichert, aber nicht bis zur ursprünglich vorgesehenen Höhe aufgeführt. Den Torso bekrönte ein klassizistischer runder Kuppelbau mit zwei kleinen seitlichen rund gedeckten Türmchen. An den Ecken sind die vier Pylonen aus dem ersten Entwurf verwirklicht (Archiv des Bistums Speyer).

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