Das Numeruskastell Welzheim
liegt auf einem kleinen Bergsporn, den der von Kaisersbach
herabkommende Lein hier umfließt. Es lag für die Römer
nahe, das kleinere Numeruskastell an deser Stelle vor
den geraden Verlauf des Limes zu setzen. Ob der Limes
hier, zwischen den beiden gleichzeitig bestehenden Kastellen,
unterbrochen war oder ob er das heutige Stadtgebiet durchzog,
ist noch nicht nachgewiesen.
Während die moderne Siedlung das Ostkastell unberührt
ließ, wurde das Gebiet des Westkastells weitgehend überfbaut,
so dass nur seine Umrisse archäologisch gesichert sind.
Moderne Baumaßnahmen könnten allerdings in naherf Zukunft
an einzelnen Stellen eine eingehendere Untersuchung ermöglichen.
Eine geplante Überbauung des Ostkastells durch Wohngebiete
konnte in den 1960er Jahren verhindert werden, das Areal
wurde in einen Archäologischen Park umgewandelt, ohne
den Bereich flächig zu ergraben.
Bei Sondagen 1976/77 und 1981 im Bereich der Südwestecke
des Kastells wurde die Umwehrung untersucht und anhand
der Ergebnisse der Grabungen das Westtor rekonstruiert.
Baumpflanzungen markieren die anderen drei Zugänge
zum Lager. Von der Innenbebauung ist das übliche Stabsgebäude
nicht nachgewiesen, ein westlich der Kreuzung der Lagerstraßen
gelegener Steinbau wird als Speicher intrerpretiert,
steht aber nicht in der Flucht der Straßenzüge. Im südöstlichen
Kastellbereich wurde ein Badegebäude ergraben.
Das
vollständig rekonstruierte Westtor hat eine durch
zwei Türme flankierte Durchfahrt, über die
der Wehrgang durchläuft. Pfostenreihen
entlang der westlichen Kastellmauer lassen auf die
Konstruktion eines Wehrgangs schließen, der die
sonst übliche Wallaufschüttung ersetzte.
Im Hintergrund (Bild unten) ein Zwischenturm in der Mauer, links der rekonstruierte
Brunnen.
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