Ab
dem 13. Juni 2010 sind die Götter zu Gast in Mannheim.
Wer kennt sie nicht: den Göttervater Zeus, die verführerische
Liebesgöttin Aphrodite oder den Beherrscher des Meeres
Poseidon? Die Reiss-Engelhorn-Museen geben einen umfassenden
Einblick in die bunte Götterwelt der antiken Griechen
und Römer. Die Ausstellung „Berlins verborgener
Olymp in Mannheim. Die Rückkehr der Götter“ zeigt
einmalige, bis vor Kurzem völlig unbekannte Schätze
aus der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin.
Diese haben eine wechselvolle Geschichte: Teilweise handelt
es sich um „kriegsbedingt verlagerte Kulturgüter“,
die erst 1958 von der Sowjetunion an die DDR zurückgegeben
wurden. Danach schlummerten sie weitere fünf Jahrzehnte
in Depots und waren für die Öffentlichkeit nicht
zugänglich. Jetzt erstrahlen die herausragenden Kunstwerke
nach aufwändiger Restaurierung wieder im alten Glanz.
Nachdem sie Besucher in São Paolo und Berlin begeistert
haben, sind sie ab Juni 2010 in Mannheim zu sehen. Bei
einem Rundgang begegnen die Besucher den einzelnen Göttern.
Ein eigener Bereich widmet sich dem Theater als Kultort
des Dionysos.
Rund 180 Marmorskulpturen und Bronzestatuetten, Terrakotten,
Vasen, Gebrauchsgegenstände und Schmuck illustrieren
eindrücklich die Vielfalt und die enorme Wandelbarkeit
der antiken Götterbilder. Die olympischen Götter
herrschten über Himmel, Erde, Meer und Unterwelt.
Sie verfügten über besondere Gaben und große
Macht, aber auch über allzu menschlichen Schwächen.
Streit, Intrigen und Seitensprünge waren im Olymp
an der Tagesordnung und nicht selten wurden die Menschen
zum Spielball rivalisierender Götter. Jeder Gott war
für verschiedene Bereiche zuständig. Das Wetter,
Naturkatastrophen, eine ertragreiche Ernte oder Liebesglück – all
das hing in der Vorstellung der antiken Griechen und Römer
von den Launen der Götter ab. Um diese wohlwollend
zu stimmen, errichteten sie Heiligtümer wie Tempel,
Altäre oder heilige Hainen. Dort fanden sich zahlreiche
Skulpturen und Weihegaben aus unterschiedlichen Materialien
und Formen, von denen eine große Auswahl in der Ausstellung
zu sehen sein wird. Außerdem zeigt die Mannheimer
Schau figürliche Originalfragmente vom Pergamonaltar,
dem größten und schmuckreichsten Altar der Antike.
Die einzelnen Götter erkennt man in der Kunst an bestimmten
Charakteristiken und Attributen. Die Besucher lernen die
Mythen hinter den Abbildungen kennen und auf diese Weise
die verschlüsselten Bilder zu lesen. Die Ausstellung
vereint Kunstwerke von höchster Qualität aus
der Zeit vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis ins 3. Jahrhundert
n. Chr.. Die Werke aus unterschiedlichen Epochen zeigen,
wie sich das Erscheinungsbild der einzelnen Götter
im Laufe der Zeit verändert hat und dem jeweils herrschenden
Schönheitsideal oder Geschmack angepasst wurde.
Die Ausstellung wird in Kooperation mit der Antikensammlung
der Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer
Kulturbesitz präsentiert.
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