Haut-Koenigsbourg (Hohkönigsburg)


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Nachhaltiger Tourismus
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Seit dem Jahr 2007 ist die Hohkönigsburg im Besitz des Departements Bas-Rhin und wird direkt von der elsässischen Gebietskörperschaft verwaltet. Diese setzt sich bereits seit mehreren Jahren dafür ein, nachhaltigen Tourismus in der Region zu fördern. In diesem Rahmen unternimmt auch die Hohkönigsburg zahlreiche Maßnahmen, um ihrer Vorbildrolle als Wahrer und Förderer von Kulturerbe gerecht zu werden.

Nachhaltig zu wirtschaften bedeutet auf der Burg, die Einflüsse auf die Umwelt, die durch den Tourismus entstehen, zu vermindern; die Kosten für den täglichen Betrieb der Festung zu senken und für das Wohl sowohl der Besucher als auch der Mitarbeiter zu sorgen.

Vorbild sein und Nachhaltigkeit leben
Die Hohkönigsburg als eine der meistbesichtigen Sehenswürdigkeiten Frankreichs und symbolträchtiges Denkmal im Elsass übernimmt eine wichtige Vorbildrolle. Sanfter Tourismus im Einklang mit Mensch und Natur ist daher zur Selbstverständlichkeit geworden und der beginnt schon bei der Anreise. Um die schädlichen Umwelteinflüsse zu reduzieren, die durch Auto- und Busverkehr entstehen, pendelt in den Sommermonaten sowie an den Wochenenden von März bis Dezember ein Shuttle-Bus zwischen dem Bahnhof von Sélestat und der Burg.

Mehr als 500 000 Besucher jährlich produzieren viel Abfall. Ziel muss es sein, diesen optimal zu sammeln und zu recyceln, bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen. Konsequente Mülltrennung ist auf der Burg selbstverständlich, Gartenabfälle werden kompostiert und die Erde zum Düngen der Grünanlagen verwendet. Einmal im Jahr findet auf der Burg außerdem ein groß angelegter Frühjahrsputz statt, bei dem Mitarbeiter und freiwillige Helfer das Denkmal bis in die letzte Ecke von Abfällen befreien.

Um ökologisch und sozial verantwortungsbewusst zu handeln, werden im Catering-Bereich inzwischen vermehrt Bio-Menüs und fair gehandelter Kaffee angeboten. Außerdem wird die Verwendung von wegwerfbarem Geschirr so gering wie möglich gehalten: seit der Sommersaison 2012 findet ein Pfandbecher im Hohkönigsburg-Design Einsatz.

Um die Umweltbelastungen auf der Burg zu verringern, wird auf der Burg die Verwendung von chemischen Reinigungsmitteln vermindert und der Einsatz von Streusalz im Winter stärker überwacht und wenn möglich reduziert.

Kulturerbe erhalten und Wissen weitergeben
Das Wissen um die Erhaltung und Weitergabe von Kulturerbe zu vermitteln, gehört ebenfalls zu den Aufgaben eines historischen Denkmals. Ganzjährig werden auf der Hohkönigsburg zahlreiche pädagogische Veranstaltungen für große und kleine Besucher angeboten. Dazu gehören Kreativ-Ateliers für Schulklassen, Ausstellungen sowie spezielle thematische Führungen für verschiedene Besuchergruppen in der Burg sowie im mittelalterlichen Garten.

Der im Jahr 2002 angelegte Garten ist der ideale Ort, einen respektvollen Umgang mit der Umwelt vorzuleben und Wissen um Pflanzen- und Tierwelt weiterzugeben. Auf einer Fläche von 500 m² wachsen teilweise fast vergessene Kultur- und Heilpflanzen. Selbstverständlich finden hier weder chemische Düngemittel noch Pestizide Einsatz. Stattdessen erfolgt der Anbau im Einklang mit der Natur mittels Kompostanlagen, Strohabdeckung und kontrollierter Bewässerung.

In den Beeten wachsen keinerlei importierte Pflanzen aus Amerika, die nach dem 15. Jahrhundert nach Europa gekommen sind, sondern mehr als 120 Pflanzenarten, die zur Zeit der Ritter angebaut wurden.

Soziale Gerechtigkeit fördern
Nachhaltig wirtschaften, das bedeutet auch, sozial gerecht zu handeln. Beispielsweise wurde die Unterhaltung des mittelalterlichen Gartens sowie aller Grünflächen auf der Burg einem Verein anvertraut, der die Eingliederung sozial benachteiligter Menschen fördert.

Mit dem gleichen Ziel, bemüht sich die Burg ebenfalls unterschiedlichsten Besuchergruppen den Zugang zur Festung zu verschaffen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei behinderten Besuchern gewidmet. Sowohl körperlich als auch geistig behinderten Gästen stehen verschiedene Verständigungshilfen und Veranstaltungen zur Verfügung. Für blinde Besucher gibt es beispielsweise einen ausleihbaren Audio-Guide mit Erläuterungen in zehn verschiedenen Sprachen und Führungen speziell für geistig Behinderte werden angeboten. Die Veranstaltung „Eine Burg für alle“ im September ermöglicht auch körperlich eingeschränkten Besuchern, die Burg bis in den letzten Winkel zu erkunden.

Bereits zum 12. Mal in Folge erhielt die Hohkönigsburg 2013 daher das Label „Handicap & Tourisme“ (Behinderung und Tourismus).

   

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