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Latschebrunnen

Zwei Mädchen vom LatschebrunnenDer Markdorfer Latschebrunnen erinnert an die Zeiten, als die Markdorfer Mädchen mit ihren "Molkewägele" auf dem Weg zur Molkerei am Platz vor dem Gasthaus Krone vorbei kamen. Hier standen die jungen Burschen, die auf der Suche nach einer weiblichen Bekanntschaft waren und den Mädchen sehnsuchtsvoll nachschauten. Die jungen Männer waren die "Latschen" und sie "latschten" herum - trafen sich hier, gingen vielleicht auch auf und ab. Das war die Zeit der noch vorherrschenden landwirtschaftlichen Prägung der Stadt in den 1920er und 1930er Jahren, als noch der Ochsenbach offen durch die Stadt führte. Wer die Stadt durch das Untere Stadttor betrat, musste über die Brücke über den Bach am Platz vor der Krone vorbei - ein idealer "Aussichttspunkt" für die "Latschen".

Das Thema wurde von der Künstlerin Esther Seidel aufgegriffen, als der Markdorfer Förderverein zur Erhaltung der Kulturdenkmäler 1998 anlässlich des Umbaus der Hauptstraße den neuen Brunnen in Auftrag gab. Ihre Bronzeplastik stellt zwei junge Frauen und zwei, auf den Brunnenstock gelehnte junge Männer, die ihnen deutlich nachschauen, dar. Allerdings tragen die Figuren durchaus zeitgenössische Kleidung.

Latscheplätze, auch Latschare-/ Latschariplätze, gibt es in vielen Gemeinden, so z.B. in Bonndorf und Villingen.

Zwei Mädchen vom Latschebrunnen

Die "latschenden" jungen Männer

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