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Am Freitag, 20. April 2012, fällt in St.Gallen mit dem öffentlichen Festakt im Stiftsbezirk der Startschuss ins Jubiläums-Halbjahr. 2012 jährt sich das historische Ereignis der Ankunft des heiligen Gallus zum 1.400sten Mal. Stadt und Region ehren den Namensgeber von April bis Oktober mit einem facettenreichen Jubiläumsprogramm: In den Auftaktwochen, vom 20. April bis 13. Mai, dürfen sich Einheimische und Gäste auf Sonderführungen und -ausstellungen, Feste und Konzerte freuen.
Wie es die Legende will, strauchelte der Mönch Gallus, als er im Jahr 612 ins wilde Steinbachtal kam, und fiel in einen Dornenbusch. Dies und die Begegnung mit einem Bären waren ihm ein Fingerzeig Gottes: Er beschloss zu bleiben. Dort, wo Gallus einst seine Zelle und sein Bethaus einrichtete, entstand hundert Jahre später ein Kloster: im Mittelalter eine der bedeutendsten Schreibschulen des Abendlandes. Rund um das Kloster wuchs die Stadt St.Gallen.
Start ins Jubeljahr mit Festwochen vom 20. April bis 13.
Mai
Das Jubiläumsjahr startet am 20. April mit einem Festakt
und drei Auftaktwochen: Menschen begegnen sich beim Kleinkunstfestival
im Klosterviertel, erleben eine meditative Gallusnacht
oder ein buntes Altstadtfest. Eine neue, bleibende Attraktion
entsteht in der Mülenenschlucht, wo Gallus einst stolperte:
Hier nehmen internationale Künstlerinnen und Künstler
mit Installationen Bezug zur Gallusfigur. Zugleich erhält
der Stiftsbezirk ein neues Besucherzentrum.
Führungen lüften Klostergeheimnisse
Dass es sich bei der „Seelenapotheke" nicht
um eine pharmazeutische Einrichtung, sondern um einen exquisiten
Büchersaal handelt, erfahren Gäste bei Führungen
im Stiftsbezirk. Seit 1983 ist das ehemalige Kloster mit
der berühmten Stiftsbibliothek und der barocken Kathedrale
Unesco-Weltkulturerbestätte. Die prächtige, mit
Intarsien und Deckenmalereien geschmückte Rokokobibliothek
gilt als eine der bedeutendsten und ältesten der Welt.
Sie beherbergt mehr als 2.000 mittelalterliche Originalhandschriften
und über 170.000 gedruckte Bücher. Während
des Gallusjahres werden hier seltene Buchmalereien gezeigt,
die das Leben und die Legenden um den Einsiedler lebendig
werden lassen.
Gallus im Visier der Ausstellungsmacher
Nicht nur die Stiftsbibliothek, auch die Archive der Stadt
und die Museen setzen sich auf ganz unterschiedliche
Weise mit dem Namensgeber St.Gallens auseinander. Das
Historische und Völkerkundemuseum befasst sich in
der Ausstellung „Gallus - Kult, Kitsch, Karikatur" mit
der beispiellosen „Karriere" des prominenten
Namenspatrons. Dagegen rückt das Naturmuseum den
Bären als Gallus-Symbol in den Mittelpunkt der Schau.
Das Textilmuseum präsentiert den Pomp und die Pracht
textiler Kirchenschätze, die in St.Gallen entstanden.
Gallus als Kraftquelle
Auf Wanderungen und Exkursionen können Neugierige
im ganzen Kanton Spuren des Heiligen entdecken. Unter dem
Motto „Gallus auf Zeit" bieten mehrere Klöster
und Bildungshäuser erholsame Auszeiten an. In der
Probstei Alt St.Johann im voralpinen Toggenburg kann man
sich für einige Zeit sogar in der hauseigenen Gastzelle
einquartieren und eine kleine Weile wie ein Eremit leben.
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