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2006: "Sein Hofstaat war prächtig und zahlrieich"
 

Sonderausstellung zum 300. Geburtstag des Fürstbischofs Franz Christoph von Hutten

Für Bruchsal steht das Jahr 2006 im Zeichen großer Jubiläen: Man feiert hier den Erfinder der Drehorgel, Ignaz Blasius Bruder, natürlich Mozart vor allem jedoch den Speyerer Fürstbischof Franz Christoph von Hutten. Er machte Bruchsal im 18. Jahrhundert zu seinem favorisierten Aufenthaltsort, vollendete den Ausbau des Schlosses und verlieh dem Stadtbild das anspruchsvolle Gepräge der fürstbischöflichen Residenz. Ihm widmen die Staatlichen Schlösser und Gärten eine Ausstellung: "Historische Ansichten Glanzvolle Aussichten. Die Bruchsaler Prunkräume vor der Zerstörung". Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Günther H. Oettinger und wird am 29. April im Bruchsaler Schloss eröffnet.

Der Jubilar, mit vollem Namen Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg, wurde vor genau 300 Jahren, am 6. März 1706, geboren. Seine spätere geistliche Laufbahn war ihm fast in die Wiege gelegt: Das weit verzweigte reichsritterliche Adelsgeschlecht, dem er entstammte, war seit langem fest in der hohen Geistlichkeit verwurzelt, und einer seiner Taufpaten war Johann Philipp von Schönborn, Dompropst zu Würzburg. Was lag 1743 für Franz Christoph von Hutten also näher, als die Nachfolge des verstorbenen Damian Hugo von Schönborn anzutreten und somit das Amt des Fürstbischofs von Speyer zu übernehmen?

Hutten ist es zu verdanken, dass im Bruchsaler Schloss namhafte Künstler zum Einsatz kamen, die Schloss und Stadt zu grenzüberschreitender Berühmtheit verhalfen: Balthasar Neumann schuf das grandiose Treppenhaus, Johann Michael Feichtmayr ist der Schöpfer der phantastischen Stuckdekorationen und Johann Zick der Urheber der wunderbaren Deckenbilder, die unübersehbar den Glanz und Ruhm ihres Auftraggebers widerspiegeln.

Hutten war jedoch nicht nur ein Förderer der Künste, sondern organisierte die Wasservorsorgung von Stadt und Schloss neu und ergriff mit der Errichtung einer Tabakmanufaktur, eines Eisenerzbergwerks und einer Saline entscheidende Maßnahmen zur Industrialisierung und Wirtschaftsförderung.

Franz Christoph von Hutten starb 1770. Bestattet wurde er in der Gruft der Bruchsaler Peterskirche. Sein Herz aber ruht noch heute im Muttergottesaltar der Klosterkirche im nicht weit entfernten Waghäusel.

Anlässlich seines 300. Geburtstages zeigen die Staatlichen Schlösser und Gärten gemeinsam mit der Stadt Bruchsal vom 29. April bis zum 5. November im Bruchsaler Schloss die Ausstellung "Historische Ansichten Glanzvolle Aussichten. Die Bruchsaler Prunkräume vor der Zerstörung". Ministerpräsident Günther H. Oettinger hat für die Ausstellung die Schirmherrschaft übernommen. Mit originalen Möbeln, Gemälden, Tapisserien und in historischen Photographien werden die einstige Pracht der fürstlichen Appartements und die glanzvolle Zeit des Rokokofürsten Franz Christoph von Hutten wieder erlebbar gemacht.

[ssg]

     

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