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Geschichte von Stift und Stadt

Der Name Säckingen geht nicht wie der anderer -ingen-Orte auf einen alamannischen Gründer zurück, sondern aus dem keltischen Sequaniacum (= Heiligtum der Sequana). Erste Belege des Ortnamens zeigen Secanis (970) oder Seconis (1207). Sequana ist die Göttin der Quellen, der Heilkunst und der Gesundheit, die sich im sumpfigen Erdreich der Kochsalztherme Säckingens (seik - „tröpfelnd fließen“, Sequana „Tochter der Quellen“) offenbarte. Die Namensform auf -ingen ist daher eine Namensassimilation durch die fränkische Fiskalverwaltung.

Der Platz war seit den Zeiten des Spätmagdalénien (mittlere Steinzeit) immer wieder besiedelt, eine spätbronzezeitliche Siedlung bestand vor allem im Bereich der Altstadt. Diese Siedlung setzt sich vermutlich kontinuierlich in spätkeltischer und römischer Zeit fort. Eine Nutzung der Quellen liegt nahe.

Aus einer Missionszelle des irischen Wandermönchs Fridolin, der Überlieferung nach 522 gegeründet, entwickelte sich im 7. Jahrhundert ein königliches Eigenkloster, in dessen Umfeld die heutige Stadt Säckingen entstand. Die Gründung des Klosters durch Fridolin selbst und unter dem Schutz des Merowingerkönigs Chlodwig I., die die Fridolins-Vita berichtet, wird heute als nicht stichhaltig eingestuft.

Die 878 erstmals genannte klösterliche Niederklassung war ein Stift adliger Damen und eng mit dem Königshaus verbunden. Im 9. Jahrhundert stand es unter der Leitung Bertas, einer Tochter Ludwigs des Deutschen und der Ehefrau Karls III., Richardis, im 10. Jahrhundert war Reglind, Großmutter Adelheids, der Frau Ottos des Großen, Äbtissin des Damenstifts Säckingen.

Das Stift stand unter der Vogtei der Grafen von Lenzburg, nach deren Aussterben 1173 unter der der Grafen von Habsburg. Diese übergaben das Stiftsmeieramt an die Herren von Stein, von denen es dann im Erbweg an die Herren von Schönau kam.

1307 wurde die Äbtissin in den Reichsfürstenstand erhoben und blieb bis zur Säkularisation Stadtherrin von Säckingen, das durch seine warmen Quellen bekannt und beliebt wurde.

Residenz der Äbtissin war seit 1571 das spätere Landratsamt am Münsterplatz.

Die städtische Entwicklung von Säckingen war durch die klösterliche Grundherrschaft auf der einen Seite, die Dominanz der habsburgischen Vogteirechte auf der anderen Seite gekennzeichnet. Diese hatte Hoch- udn Niedergerichtsbarkeit inne und setzte den Schultheiß ein.

1805 kam Säckingen mit dem österreichischen Breisgau an Baden. Nach der Aufhebung des Stifts entwickelte sich hier Textil- und Metallindustrie. 1830 wurde der Rheinarm, der die Altstadt zur Rheininsel machte, zugeschüttet. 1978 erhielt die Stadt das Prädikat "Bad".

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