2-3/03


Im Historischen Museum der Pfalz:

Römer und Franken

 

 

Die römische Steinindustrie

Mit der römischen Okkupation verbreiteten sich in den besetzten Gebieten auch die handwerklichen Fähigkeiten und die hoch entwickelten Techniken der Mittelmeerwelt. Zu diesen "Exporten" zählt im Besonderen auch die Kunst der Steingewinnung und -bearbeitung.

Das beeindruckendste Zeugnis der römischen Steinindustrie der Pfalz ist der Steinbruch vom Kriemhildenstuhl bei Bad Dürkheim, von dem die Ausstellung ein detailliertes Modell zeigt.

Im Kriemhildenstuhl wurden innerhalb kürzester Zeit ca. 10.000 m3 Sandstein gebrochen, grob zugehauen, um dann per Wagen und Schiff als Baumaterial vor allem in das Mainzer Legionslager transportiert zu werden. Die Arbeiter, zum großen Teil technische Abteilungen der 22. Legion aus Mainz, brachten im Steinbruch zahlreiche Inschriften sowie Felszeichnungen in Form von Köpfen, Tieren und Menschen an. Diese Zeugnisse der römischen Zeit sind noch heute zu erkennen. Die Ausstellung zeigt Abgüsse einiger Zeichnungen und Inschriften sowie zahlreiche Werkzeuge und Steinprodukte.

 
In seiner heutigen durch die Ausgrabungen von Schutt freigeräumten Gestalt hat der Steinbruch in der Antike nie bestanden. Beim Abbau der Steine arbeiteten sich die Soldaten von unten nach oben vor, wobei der vorherige Arbeitsbereich jeweils mit dem Steinschutt der aktuellen Ebene verfüllt wurde. Daher war der Steinbruch am Ende seiner Ausbeutungszeit fast vollständig verschüttet.

Das handwerkliche Wissen der römischen Steinhauer und Steinmetzen ist bis heute nicht verloren gegangen. Noch heute wird in den Sandsteinbrüchen der Region nach demselben Verfahren gearbeitet und den römischen Vorbildern entsprechende Werkzeuge benutzt.

 

 

 

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