Das Königreich der Vandalen


Tunesien setzt auf Kulturtourismus

 

In seiner letzten Pressekonferenz vor deutschen Journalisten im Februar 2009 hat der tunesische Tourismusminister, Khelil Lajimi, die Bedeutung des Kulturtourismus in Tunesien als strategischen Schwerpunkt für die Förderung des Landes als Ganzjahresdestination hervorgehoben. Tunesien verfügt über eine 3000 Jahre alte Kulturgeschichte und ein erstaunliches Kulturerbe. Ob dies nun die Speicherburgen der Berber im Süden des Landes sind, die letzten Überreste des legendären Karthagos, die Mosaike der Römer und der Vandalen, die großartige Architektur der Araber bis hin zu den Schätzen der Beys in den Medinas, den Altstädten, des Landes oder die architektonischen Werke des französischen oder italienischen ,Art Nouveau'.

Große archäologische Sehenswürdigkeiten legen Zeugnis dieser verschiedenen Epochen ab: Die Ruinen des legendären Karthago, wo einst Hannibal kämpfte; El Djem - das drittgrößte Kolosseum der römischen Welt; die antiken Städte im Norden Tunesiens Dougga, Bulla Regia und Thuburbo Majus oder die beeindruckenden Ausgrabungsstätte von Sbeitla und Haidra, die römische, vandalische und byzantische Spuren ins sich tragen, bilden archäologische Höhepunkte.

Tunesien sieben historische Stätten, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören: Das Kolosseum von El Jem (1979), die Ruinen von Karthago (1979), die Medina von Tunis (1979), die punische Stadt Kerkouan und ihre Totenstadt (1985), die Medina von Sousse (1988), die Medina von Kairouan (1988) und die Ruinen der antiken Stadt Dougga (Thugga) (1997).

Um die zahlreichen Ausgrabungsstätten, Museen und Monumente für den Besucher noch besser zugänglich zu machen und sie dem europäischen Standard und Bedürfnissen der Besucher anzupassen, verfolgt das tunesische Kulturministerium in Zusammenarbeit mit dem Tourismusministerium und den verschiedenen kulturellen und touristischen Partnern einen Masterplan zur Instandhaltung des tunesischen Kulturerbes, zur Modernisierung der Museen und zur Schaffung neuer kulturtouristischer Routen.

Einen großen Stellenwert hat hier die Renovierung des Bardo Museums, das die weltweit größte Sammlung römischer Mosaike ausstellt. Der ehemalige Bey Palast wurde schon 1882 unter der Herrschaft von Ali Bey zum Museum umgewandelt. 1899 kam ein kleiner Palast für die islamische Kunst hinzu. Heute wird das Museum komplett renoviert und modernisiert, damit in Zukunft unter besten Bedingungen l Million Besucher pro Jahr empfangen werden können.

Archäologische Ausgrabungsstätten im ganzen Land, die Berberdörfer im Südosten Tunesiens sowie die Medinas und ihre Monumente werden von den Restaurierungsmaßnahmen profitieren.

Auch wurde die Entscheidung getroffen, neue Routen für den Kulturtourismus zu schaffen, wie zum Beispiel die Route ,La route des eaux de Zaghouan ä Carthage' (Ehemals führte eine Aquädukt von Zaghouan direkt nach Karthago und lieferte die Wasserversorgung. Teile des Aquädukts sind auch heute noch zu sehen), der Rundgang in der Medina von Tunis vom Dar Ben Abdallah (Volkskundemuseum) zum Tourbet El Bey (Grabstätte der Beys) und eine andalusische Route von Tunis nach Testour.

www.culture.tn
www.inp.rnrt.tn
www.tunesien.info

    Texte: Fremdenverkehrsamt Tunesien

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