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Wasserspeier

Wasserspeier, als Untiere gestaltet, die Böses abwehren solltenWasserspeier dienten technisch dazu, das Regenwasser vom Dach in sicherer Entfernung von der Mauer abfließen zu lassen. Sie gaben den Steinmetzen eine herausragende Gelegenheit, Gottes Universum auch in den unmöglichsten Kreaturen der Finsternis darzustellen und Böses damit vom Kirchengebäude abzulenken. Wegen der Funktion als Wasser-Austritt haben die dargestellten Figuren in aller Regel ein weit aufgerissenes Maul.

Unter diesen Unheil abwehrenden Gestalten findet sich am Chor des Münsters auch ein Narr, der hier eine absolut negativ verstandene Figur darstellt. Nicht nur, dass "Narren" in der Frühen Neuzeit Menschen mit allen möglichen Behinderungen waren (die dann auch ins "Narrenhaus" gesteckt wurden), der Narr war auch gemäß Psalm 53 der, der in seiner Unwissenheit Gott leugnet - also ein Ebenbild des Teufels und damit der Hölle entsprungen.

Damit reiht sich der "Münsternarr" in die Reihe der Dämonen und Höllenfratzen der anderen Wasserspeier.

Nur selten sieht indessen der Betrachter auch den oberen Teil, den Wasserkanal im Wasserspeier.

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Wasserspeier, als Untiere gestaltet, die Böses abwehren solltenWasserspeier, als Untiere gestaltet, die Böses abwehren sollten



Bilder aus der Ausstellung:


credits:

Icon in Leiste:
Karl Heilmann, Blick aufs
Freiburger Münster
von Osten. Augustinermuseum.
Foto: kulturer.be
Text & Bilder dieser Seite:
Augustinermuseum Freiburg

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