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Kurfürst Johann Wilhelm, der die Pfalz seit 1690 regierte, hatte die feste Absicht, die Brandkatastrophe zu nutzen, um die Stadt in einem modernen, seinem Herrschaftsverständnis entsprechenden Geist wieder aufzubauen. Zunächst ließ er dazu 1696 die Stadt vermessen und machte dann der Bürgerschaft konkrete Vorgaben.
Diese Vorgaben lassen sich zunächst an mehreren Stellen in der Altstadt festmachen. Das ist zum einen der modellhafte Charakter der nördlichen Marktplatzbebauung (siehe Marktplatz), die einerseits die Vorgaben erkennen lässt, andererseits aber auch zeigt, inwieweit den privaten Bauherren noch Spielraum geblieben war. Zum anderen aber zeigt eine Reihe von Häusern gerade im Erdgeschoss eine so auffällige Übereinstimmung in der Fassadengestaltung, dass hier wohl ein kurfürstlich vorgegebenes Muster erkannt werden kann.
Tatsache ist aber, dass sich die Bürgerschaft entschieden dagegen wehrte, in der Verfügung über ihr Eigentum eingeschränkt und zu bestimmten Ausgaben, was die Ausprägung der Häuser anging, gezwungen zu werden.
Fischmarkt 4
Dreiachsiges Gebäude mit repräsentativ gestalteter
Sockelzone. Die Fugenschnittverzierung reicht noch über
eine Achse der Front zur Steingasse hinaus, die übrigen
drei Achsen sind ohne weiteren Aufwand nur als Ohrenfenster
ausgebildet. Ecklisenen über beide Obergeschosse in
Fugenschnitt.
Die Ausbildung der Sockelzone entspricht der des auf der
anderen Seite der Steingasse liegenden Hauses.
Hauptstr. 198
1707 datiertietes Wohn- und Geschäftshaus. In der Mitte
des Obergeschosses eine Madonnenstatue in einer Muschelnische.
In der Zeit
des
(Neo-?)Klassizismus
wurden vermutlich die ionischen Schmucksäulen vor
das durch Fugenschnitt rustizierte Sockelgeschoss gelegt.
Klassizistisch auch der Ladeneinbau in der Seitenstraße.
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