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Das Heidelberg der Bürger

Die Heidelberger Altstadt zeigt in ihrer räumlichen Verteilung eine klare soziale Schichtung: Die "besseren" Wohngegenden liegen entlang der Hauptstraße und an den Plätzen der Stadt, zweitrangig ist die Untere Straße, die oft nur zwei- bis dreiachsigen Häuser der Handwerker liegen in den Altstadtgassen nördlich und südlich, zum Neckar und zum Berg hin. Gleichwohl ist auch bei vielen der "einfachen" Häuser zu beobachten, dass die Bauherren dem modernen Typ des Wohnhauses folgen: Der zeichnet sich durch ornamentalen Bauschmuck aus, vor allem durch profilierte Fenster- und Türgewände, aber auch, vor allem wohl in den Anfangsjahren des Wiederaufbaus, durch skulptierte Hausmarken über den Eingangstüren.

Bei den meisten der Häuser sind die mittelalterlichen Keller beibehalten, was bedeutet, dass der Keller nach wie vor von außen, von der Straße aus zugänglich war. Das bedeutet weiterhin, dass das Erdgeschoss als Hochparterre ausgebildet war und einige Stufen vom Straßen- auf das Stockwerksniveau hinaufführten. Diese Stufen wiederum konnten weder auf die Straße vorverlegt, noch, aus Platzgründen, in das Haus hineingezogen werden. Dadurch war es notwendig, die Türöffnung in der Fassade bis auf die obere Stockwerkskante des Hochparterres hochzuziehen, aber durch ein Oberlicht von der eigentlichen Durchgangsöffnung abzusetzen.

Wohn- und Geschäftshaus mit Erdgeschoss auf Straßenniveau. Untere Straße.
Wohn- und Geschäftshaus mit Erdgeschoss auf Straßenniveau. Untere Straße.

Oberlicht und profilierte Fenstergewände - als Ohrenfenster ausgebildet - sind daher im Mindestniveau die bestimmenden Merkmale dieser Bauten. Dazu kommen dann die Skulptierung des Türsturzes und die Einrahmung bestimmter Fenster durch Voluten.

Dreikönigstraße Fischergasse Hauptstraße

Bürgerhäuser Dreikönigstraße 25, Fischergasse 1 und Hauptstraße 163

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