1. Weltkrieg 1914 - 1918


Neues im Osten

Archäologie des Ersten Weltkriegs im Elsass und in Lothringen

Weitere Straßburger Ausstellungen über den Ersten Weltkrieg

Historisches Museum: „Trajectoires d’Alsaciens durant la guerre 14-18“ (Elsässische Schicksale
zwischen 1914 und 1918)

Kuratorin: Monique Fuchs, Leiterin des Historischen Museums der Stadt Straßburg

Partner:
Diese Ausstellung ist ein Interreg-Projekt mit Partnereinrichtungen aus drei Nachbarländern:
• Frankreich: Straßburg: Historisches Museum, Archive der Stadt und der Stadtgemeinschaft Straßburg ; Mulhouse: Historisches Museum, Université de Haute-Alsace
• Deutschland : Museen von Speyer, Rastatt, Freiburg und Lörrach
• Schweiz: Museen von Liestal und Délémont
Außerhalb des Interreg-Projekts beteiligen sich weitere Museen und Archive dieser drei Länder.

Ort und Zeitraum:
Galerie Heitz – Palais Rohan, 2, place du Château, 67000 Straßburg
September bis Dezember 2014

Im Zusammenhang mit dieser Ausstellung will das Historische Museum seinen Fundus aus diesem historischen Zeitraum erfassen (Uniformen, Gegenstände, Waffen, Fotos, Schriftdokumente). Mit Unterstützung der Partnereinrichtungen (Museen und Archive) und deren Leihgaben sollen die Lebenswege elsässischer Militärangehöriger nachgezeichnet werden, die entweder im Dienste Frankreichs standen oder an der deutschen Front kämpften. Öffentlich gemacht wird die Bestandsaufnahme in einem Katalog und in der Ausstellung im Straßburger Palais Rohan (Galerie Heitz).

Archive der Stadt und der Stadtgemeinschaft Straßburg
1914: Strasbourg s’en va-t-en guerre. Une ville allemande de l’arrière (1914: Eine Stadt im Krieg. Eine deutsche Stadt im Hinterland)

Kuratorin: Laurence Perry, Leiterin der Archive der Stadt und der Stadtgemeinschaft Straßburg
Ort und Zeitraum:
Archives de Strasbourg, 32 avenue du Rhin – 67076 Straßburg, Tel.: +33/(0)3 88 43 67 00
archives@strasbourg.eu www.archives.strasbourg.eu
September 2014 bis Februar 2015 (voraussichtlicher Termin)
Eintritt frei

Im Mittelpunkt dieser Ausstellung der Straßburger Archive steht das Alltagsleben der Bevölkerung im Ersten Weltkrieg. Straßburg war eine Symbolstadt mit zahlreichen Befestigungsanlagen. Zwischen 1914 und 1918 fanden hier zwar keine Kampfhandlungen statt, doch die Bevölkerung musste sich an die Erfordernisse der Mobilmachung und die kriegsbedingten Einschränkungen anpassen: Versorgung, Aufnahme verwundeter Soldaten, Rolle der Frauen, Präsenz der Armee. Zum Alltag gehörten auch Nachrichten und Propaganda. Aus den Briefen der Frontsoldaten erfuhren die Straßburger gute und schlechte Neuigkeiten. In der Ausstellung vermitteln private und behördliche Schriftdokumente, Plakate und Fotografien eine Vorstellung vom Leben der Straßburger in dieser Zeit.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, für Lehrer wird pädagogisches Hilfsmaterial bereitgestellt (alle Klassenstufen). Führungen mit Anmeldung.

Mediathek Malraux: La Baïonnette et le crayon. Aspects de l’illustration dans l’édition imprimée durant le premier conflit mondial (Bajonett und Zeichenstift. Buch- und Zeitungsillustrationen im Ersten Weltkrieg)

Kurator: Dr. Olivier Deloignon, Kunsthistoriker, Assoziierter Forscher Ea 3400 Arche, Universität Straßburg
Partner:
Haute École des Arts du Rhin (Hochschule für Gestaltung Straßburg)
Ort und Zeitraum:
Médiathèque André Malraux, 1, Presqu’île André Malraux, 67076 Straßburg
Oktober bis Dezember 2015

Vor dem Ersten Weltkrieg erlebte die Buchillustration eine Blütezeit. Mit einer neuen Leserschaft aus allen gesellschaftlichen Schichten, der die ikonografische Sprache der vorangegangenen Jahrhunderte nicht vertraut war, änderte sich das Repertoire. Neu waren beispielsweise Bildergeschichten, die in Heften oder Bildbänden zusammengefasst wurden. Parallel dazu entwickelte sich die Nachrichtenpresse, in der Journalisten, die Camus als „Historiker ihrer Zeit“ bezeichnete, über das aktuelle Geschehen berichteten und Illustratoren ihre Artikel mit humorvollen Zeichnungen oder Karikaturen ergänzten.
Weiterentwicklungen der Vervielfältigungstechnik erleichterten die Bebilderung des in dieser Zeit zahlreich wiederaufgelegten literarischen Erbes (Märchen, Romanklassiker, Theaterstücke usw.). Darstellungen des Frontgeschehens sind von Historikern hinreichend studiert worden, die Bilder in Kinderbüchern, Romanen und Illustrierten dagegen weitaus weniger. Doch auch diese Reproduktionen zeugen von einer in Auflösung begriffenen Gesellschaft, in der Bilder politischen Zwecken dienten. Im Namen des keine Abweichung duldenden Schulterschlusses gegen den Feind wurde die Illustration für die nationalen Kriegsinteressen eingesetzt. Sie sollte Kindern wie Erwachsenen den Anderen als Feind vor Augen führen, eine Denkweise, in der die Menschen noch lange nach Wiederherstellung des Friedens verhaftet blieben. Doch es gab auch andere Illustratoren: Sie nahmen bornierte Uniformträger aufs Korn, prangerten das Kriegsgemetzel an, bei dem Millionen einfacher Soldaten im Bombenhagel fielen, und verurteilten die Barbarei, die Europa an den Rand des Abgrunds trieb. Mit ihren Werken, in denen sie die unausweichliche Mechanik des militaristischen und geistigen Imperialismus entlarvten und brandmarkten, prägten sie ganze Lesergenerationen. Der Zeichenstift wurde zu ihrer Waffe, zu einem spitzen Bajonett, das ihnen ermöglichte, sich in der Konfrontation zu engagieren.



 
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