Gesamtplan
der Anlage nach dem 1785 von Wilhelm Friedrich Gmelin veröffentlichten
Grundriss (Kunsthalle Karlsruhe. Abbildung:
Katalog Röm. Badruine
Badenweiler)
Nach Ausweis des Grundrisses scheint die Badeanlage sowohl in
der älteren als auch in den jüngeren Baustufen von
den Schmalseiten udn den seitlich gelegenen Höfen aus zu
betreten gewesen zu sein. Da die Anlage durchweg symmetrisch
gestaltet ist, liegt eine Trennung nach Männern und Frauen
nahe, eine in der Symmetrieachse des Gebäudes gelegene Mittelmauer
trennte die beiden Bereiche. Das Badegebäude war nicht nur
an seiner in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Achse, sondern
auch an einer zweiten, in West-Ost-Richtung verlaufenden Achse
gespiegelt - diese Symmetrie waurde alleddings durch die jüngeren
Umbauten stark gestört.
Rechts und links des Eingangs lagen Umkleide- und Ruheräume,
von denen nach dem Gmelinschen Stich der obere, südliche,
vom Eingangsbereich aus zugänglich war. Von hier aus betrat
der Besucher den Raum
mit dem (jüngeren) größeren Badebecken, von dem
wiederum ein Durchgang in den nächsten Raum mit einem (älteren)
kleineren Badebecken führte. Diese Badebecken waren ca.
60 m², die jüngeren Becken ca. 85 m² groß und
wiesen eine Wassertiefe von ca 1 m auf. Alle Becken hatten eine
Verkleidung aus geschliffenen Kalksteinplatten und erhielten
aus der Thermalquelle ständig frischen Zulauf.
Dem Umkleideraum
gegenüber lag ein hypokaustbeheizter Raum, der wohl als
Ruheraum anzusprechen ist. Von den innen liegenden kleineren
Baderäumen aus waren die im ehemaligen nördlichen
Vorbau gelegenen Schwitzräume erreichbar, für die
jeweils ein kreisrundes Kaltwasserbecken zur Verfügung
stand. Beide Schwitzräume waren über ihre Hypokaustheizungen
von einem zwischen ihnen gelegenen Feuerraum zu beheizen. Zwei
weitere Heizräume lagen an den Ecken der Ruheräume.
In der Dicke
der Wand rechts und links der größeren Badebecken waren
jeweils vier Nischen mit Wannen, die als Duschbecken angesprochen
werden, untergebracht, sie lagen zwischen Haldrund- bzw. Rechtecknischen
und zeugen von einer durchkomponiertebn Gestaltung des Innenraums.
An der Südwand der innen liegenden Räume mit den
kleineren Badebecken lagen zwei größere halbrunde
Wannen, in denen möglicherweise therapeutische Einzelanwnedungen
verabreicht wurden.
Bemerkenswert
ist, dass die Badebecken nicht beheizt waren, so dass vermutlich
die Wassertemperatur zur Römerzeit erheblich höher
war als heute. |