Landeskunde > Bodensee > Städte und Stätten > Konstanz 

Christus- (Jesuiten-) Kirche

Konstanz: Westfassade der ehem. Jesuitenkirche
Konstanz: Westfassade der ehem. Jesuitenkirche

Die Kirche der Jesuiten in der Stadt wurde 1604 bis 1607 vom Architekt des Ordens Stephan Huber im Stil der Spätrenaissance und in Anlehnung an die Architektur der Jesuitenkirche in Rom erbaut. Der Jesuitenkomplex umfasste auch ein Kolleg und ein Gymnasium. Patron der Kirche wurde der heilige Konrad, Bischof von Konstanz 934–975.

Das Kirchengebäude stellt sich als Wandpfeilerkirche mit eingezogenem Chor und tonnengewölbten flachen Seitenkapellen dar. Der Ostturm mit dem Zwiebeldach gehört dieser ersten Bauzeit an. Die ursprüngliche Flachdecke wurde 1682 durch den Jesuiten Heinrich Mayer durch ein Stichkappengewölbe ersetzt, vermutlich wurde da auch die Westfassade verändert. Das Gewölbe erwies sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts als einsturzgefährdet und wurde 1929–1930 durch ein im Dachstuhl aufgehängtes Scheingewölbe ersetzt.

Jesuitenkirche in Konstanz, heute altkatholische Christuskirche

Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde das Gymnasium verstaatlicht und in die Klostergebäude verlegt, die Kirche selbst diente als Gymnasialkirche für Schulgottesdienste. In das Gebäude des Gymnasiums zog ein Theater ein (heute Stadttheater). 1904 wurde die Kirche der altkatholischen Gemeinde von Konstanz zur Nutzung überlassen. Seit 1962 befindet sich die Kirche im Besitz des Landes Baden-Württemberg.

Zu Beginn des 21. Jahhrunderts wurde das Gebäude außen saniert, bis 2014 folgte eine umfassende Innensanierung.

Von der Innenausstattung des frühen 17. Jahrhunderts sind die Statuen der Heiligen Drei Könige erhalten (1608 – 1610), ein Kreuzigungsrelief (um 1610) und der Chorbogen-Kruzifixus, alle drei Hans Morinck zugeschrieben. 15 Rosenkranzbilder, um 1610, sind das Werk Kaspar Membergers. Vier Gemälde mit Portraits der Jesuiten-Heiligen (Aloisius von Gonzaga, Ignatius von Loyola, Stanislaus Kostka und die japanischen Märtyrer) im Chorraum stammen vermutlich aus der Zeit um 1683.

Die übrige Ausstattung der Kirche ist das Werk Simon Burcards, 1761 – 63: Hochaltar mit vergoldetem, silberbeschlagenen Tabernakelaufsatz, im linken Seitenschiff ein Marienaltar, mit Gemälden von Fr. Ludwig Hermann und mittelalterlicher Pietà, im rechten Seitenschiff der Sakramentsaltar sowie die Kanzel mit den Symbolen der vier Evangelisten. Von Franz Brugger (Immenstadt) stammt ein Madonnenbild aus dem 18. Jahrhundert, die Kopie eines römischen Originals.

Textbasis (verändert): "" Wikipedia (Stand 25.7.13)

im Detail:  
siehe auch:  
weiter:  

Startseite | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2017