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Bodman-Ludwigshafen

Unter den „Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen“ aus der Stein- und Bronzezeit, die die UNESCO im Juni 2011 als grenzüberschreitendes Weltkulturerbe anerkannt hat, befindet sich auch eine Fundstelle in Bodman-Schachen. Der Ortsteil Bodman selbst tritt bereits in merowingischer Zeit als Sitz eines großen Wirtschaftshofes der Alemannenherzöge in die Geschichte ein, bei dem evtl. schon eine Pfalz - nachgewiesen seit dem 8. Jh. - angesiedelt war.

Blick vom Ludwigshafener Seeufer auf Bodman. Im Hintergrund der Bodanruck mit der Ruine Alt-Bodman
Blick vom Ludwigshafener Seeufer auf Bodman. Im Hintergrund der Bodanruck mit der Ruine Alt-Bodman

Seinen Namen hat der Ort von der alemannischen Bezeichnung für seine Lage "zi dem Podame" (zum Boden), womit die politisch und wirtschaftlich bedeutende Uferzone zwischen Höhenzug und See gemeint war. Dieser Name ging dann sowohl auf den Höhenzug "Bodanruck" als auch auf den ganzen See, den die Römer noch "Lacus Brigantinus", Bregenzer See, genannt hatten. Der Name wurde auch in "Potamicus" latinisiert.

Die Pfalz Bodman war zunächst ein Zentrum für das alemannische Herzogtum, dann, in spätkarolingischer Zeit, für das Königtum und Mittgelpunkt des "Fiskus Bodman", des unter König Pippin zusammengefassten Königsguts. Auf einen seiner Vertreter, Kaiser Karl III., der sich hier mehrmals aufhielt, soll die Förderung des Weinbaus im Bodenseeraum mit der Einführung der Burgunderrebe zurückgehen.

Das Reichsgut hatte sich während des Mittelalters durch umfangreiche Schenkungan an die Klöster St. Gallen und Reichenau und das Bistum Konstanz dezimiert. Die staufischen Könige betrauten im 12. Jahrhundert Ministeriale, die sich dann nach Bodman nannten, mit der Verwaltung des übrig gebliebenen Reichsbesitzes. Diese, die Herren "von Bodman", erhielten 1277 von Rudolf von Habsburg alle Reichsrechte mitsamt dem Königshof als Pfand. Das Pfand wurde nie ausgelöst und ging im 15. Jahrhundert in das Eigentum der Familie über. Ausgenommen waren lediglich einige Reichsrechte, wie das Freigericht und das Hoch- und Blutgericht in Bodman, die weiterhin als Reichslehen ausgegeben wurden.

Die Herrschaft Bodman gehörte bis 1806 zur vorderösterreichischen Landgrafschaft Nellenburg, wurde dann württembergisch und kam 1810 an Baden.

Der nordöstlich von Bodman am gegenüberliegenden Seeufer gelegene Ort Sernatingen erhielt 1826 zu Ehren des badischen Großherzogs Ludwig, der den Bodenseehafen hier anlegen ließ, den Namen Ludwigshafen. Der Ort wurde 1145 erstmals erwähnt und gehörte den Herren von Bodman, die ihn 1294 an das Spital in Überlingen verkauften. Dieses war vom 14. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts Orts- und wichtigster Grundherr.

1975 wurde durch die Vereinigung von Bodman und Ludwigshafen die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen gebildet.

Ludwigshafen, das alte badische Zollhaus Ludwigshafen, das alte badische Zollhaus

Ludwigshafen, Blick vom Hafen auf den See

Ludwigshafen, Blick vom Hafen auf den See

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