Ortenau


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Emil Baader: Stadt- und Dorfschaften in der Ortenau
 

Varnhalt

Für den Weinkenner ist das Wort Varnhalt ein Gedicht; für den Freund deutscher Landschaft ein Lied. Wer hellen Auges durch unser Land reist, dem muß dieses Dorf zu Füßen der Yburg, dieses Weindorf hoch am Berg, auffallen.

Es ist ein lockendes Ziel.

Vom Kappler Tal nahm ich Abschied. In Achern grüßt der Blick die efeuumsponnene Nikolauskapelle; in Ottersweier die Kapelle Maria zur Linden; in Steinbach tritt man voll Ehrfurcht vor das Denkmal, das ein Straßburger Bildhauer im Jahre 1844 „dem Vaterlande des unsterblichen Baumeisters" widmete. Dieses Mal auf dem Hügel über Steinbach ist ein Ehrenmal deutscher Art, wie wir in unserer Westmark wenige besitzen. Kühnen Blicks schaut der große Gotiker gen Südwesten zu seinem hehren Dom.

Wir kommen nach Varnhalt. In alle Dorfgassen hinein strecken die Weinberge ihre grünen Blätterhände. Ich kenne kein Dorf, das so ganz und gar Weindorf ist wie Varnhalt.

Am Abend muß man vom hochgelegenen Schulhaus über die Weinberge hin in die Weiten schauen. Den Rheinstrom sieht man in der Ferne. Der Widerschein Straßburgs loht am Nachthimmel. Mit dem Lehrer des Dorfes bin ich durch die nächtlichen Weinberge geschritten: in den Klosterberg, den Sonnenberg, zum Nägelsfirst, in die Steingrube. Nach Gallenbach kamen wir, dem nördlichen Ortsteil, der älter sein mag, als Varnhalt selbst.

Zu später Stunde kosteten wir „Varnhalter Bergriesling" und „Varnhalter Klosterberg".

Gottesgeschenke reifen auf den Schiefer-- und Lettböden der Varnhalter Weinhügel.

     

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