„Entdeckungen – Höhepunkte der Landesarchäologie“
Sonderaustellung
23.06. - 04.11.2007
Mit
den Ausgrabungen im Umfeld des keltischen Fürstensitzes
auf der Heuneburg wird ein Großprojekt vorgestellt,
das neben neuen Erkenntnissen zu Vorburg und Außensiedlung
auch wieder spektakuläre Grabfunde mit kostbaren Goldobjekten
erbracht hat. Zahlreiche Bestattungsplätze mit aufwändigen
Grabhügelanlagen aus der Umgebung der Heuneburg sind dem
eisenzeitlichen Fürstensitz zuzuordnen. Die meisten Gräberfelder
liegen heute im Ackerland, so dass diese durch den Pflug
immer wieder an die Oberfläche gebracht und zerstört werden.
Erst 2005 kamen wieder außergewöhnliche Funde zu Tage:
Mitten im abgeernteten Maisfeld fand man an der Erdoberfläche,
wohl durch Pflug und anschließenden Regenschauer hervorgebracht,
je zwei mit Goldfolie belegte Bügelfibeln (Gewandspangen)
und Goldblechanhänger. Die archäologische Untersuchung der
Stelle ergab, dass die Schmuckstücke Teil der Grabausstattung
eines etwa vierjährigen Mädchens waren, das Ende des 6.
Jahrhunderts verstarb. Im selben Grab lagen zahlreiche Glasringperlen,
kleine Bronzeringe und ein Bronzearmring. Vermutlich gehörte
das Mädchen einer reichen Familie an, die mit diesem aufwändigen
Begräbnis ihren gesellschaftlichen Stand verdeutlichen wollte.
Bild: Teil der Beigaben eines Mädchengrabes vom Ende
des 6. Jahrhunderts v. Chr.: zwei filigrandrahtverzierte
Goldblechanhänger und zwei mit Goldblech verkleidete Gewandspangen.
Das Grab befand sich in der Nähe der Heuneburg, Kreis Sigmaringen.
Foto: RP Stuttgart, Y. Mühleis
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