Landeskunde > Franken > Schlösser > Weikersheim

Schlossgarten

Brücke über den Schlossgraben als Zugang zum Gartenparterre, von Obelisken flankiert. In der Mitte der Herkulesbrunnen, im HIntrergrund die Orangerien
Brücke über den Schlossgraben als Zugang zum Gartenparterre, von Obelisken flankiert.
In der Mitte der Herkulesbrunnen, hinten die Orangerien.

Der Garten von Schloss Weikersheim geht auf einen bereits im 16. Jahrhundert angelegten dreiteiligen Garten aus Obst-, Gemüse- und Blumengarten zurück. Um dem Repräsentationsanspruch des Grafenhauses zu genügen, wurde der Garten unter Graf Carl Ludwig von Hohenlohe ab 1708 im französischen Stil neu gestaltet.

Der Garten wurde zunächst durch das eingetiefte Spiegelbassin mit drei Springbrunnenschalen abgeschlossen, 1719-23 wurde dann nach Plänen des Ingenieurarchitekten Johann Christian Lüttich die Orangerie mit ihrer Triumphbogenarchitektur als Abschluss errichtet.

Von den einst vielfältigen Wasserspielen haben sich wesentliche Teile erhalten. Das Rundbassin im Achsenkreuz zeigt Herkules im Kampf mit dem Drachen Ladon, eine Anspielung auf den Hesperidengarten. Den Abschluss der Mittelachse bildet ein großes, querovales Spiegelbassin. Ein umfangreiches Figurenprogramm, noch annähernd vollständig erhalten, gliedert den Garten und dient der ikonografischen Verherrlichung Carl Ludwigs und seiner Regierung. Neben der Personifizierung der Jahreszeiten, Elemente und Planeten und anderer antiker Gottheiten findet sich auch das Hofpersonal, das - als Hofzwerge dargestellt - von der Balustrade des Schlossgrabens aus dem Treiben der Götter zuschaut.

Blick über den Schlossgarten vom Schloss aus

An der Nordseite wird der Garten durch das Gärtnerhaus und das Gewehrhaus begrenzt. Die südlichen Eckpunkte sind durch den Vogelpavillon bzw. den Grottenpavillon betont. Einen Höhepunkt erfährt der Garten mit der 1719-23 erbauten Orangerie, die Belvedere und Triumphbogenarchitektur zugleich, einst dem Reiterstandbild Carl Ludwigs den Rahmen gab. 1997 wiederhergestellt, beherbergt sie im Winter die Citrussammlung des Orangerieparterres.

Besonderheiten des Gartens sind das nahezu vollständig erhaltenes Skulpturenprogramm (es ist in diesem Umfang einmalig in Deutschland), ein vollständig erhaltener Zwergenzyklus und die Art des Abschlusses durch eine Orangerie.

Der Garten blieb auch nach dem Verlust der Funktion als Residenz nach dem Tod des Grafen Carl Ludwig 1756 erhalten, blieb Privatbesitz der Familie Hohenlohe-Langenburg, verfiel allerdings und wurde im 19. Jahrhundert dem Zeitgeschmack angepasst. Nach 1945 wurde durch Maßnahmen zur Erneuerung die barocke Struktur allmählich zurück gewonnen. Nach der Übernahme durch das Land Baden-Württemberg setzte dieses die Arbeiten fort und ließ 1997 die Orangerie wieder herstellen.

im Detail:  
siehe auch:  
weiter:  

Startseite | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2017