Die europäischen Institutionen haben das Gesicht
Brüssels in den letzten 50 Jahren völlig verändert.
Auf dem Gebiet des ehemaligen Leopold-Viertels, einst ein
nobler Wohnbezirk vor den Stadtmauern Brüssels, dominieren
heute moderne Glas- und Stahlpaläste das Bild. Auf
Grund der steigenden Mitgliederzahl der Europäischen
Gemeinschaft mussten die Büro-Kapazitäten im
Laufe der Jahre ständig erweitert werden – mit
gigantischen Ausmaßen und ohne Rücksicht auf
das Stadtbild. Die Europäische Union besetzt in Brüssel
doppelt soviel Bürofläche wie das Fürstentum
Monaco Landfläche – insgesamt 3,5 Mio m².
Die Mehrheit der Brüsseler spricht von Bausünden,
verursacht durch das finanzielle Interesse der Investoren
und Spekulanten.
Das EU-Viertel zwischen Leopold Park und dem Jubel Park
hat sich dank seiner zahlreichen Museen, vom Königlichen
Museum für Kunst und Geschichte bis zu dem Naturwissenschaftlichen
Museum und Auto-World zu einer repräsentativen Museumsmeile
entwickelt. Versteckt gelegen sind die Art-Nouveau-Gebäude,
im 19. Jahrhundert erbaut durch den Jugendstil-Architekten
Viktor Horta. Der Place Jourdan, ein kleiner kulinarischer
kosmopolitischer Kosmos inmitten des Viertels, ist übersät
mit internationalen Cafés, Restaurants und Teestuben.
An der Pommesbude „Chez Antoine“ treffen sich
die Eurokraten unter der Woche zur Mittagspause und genießen
die bekannteste Spezialität Belgiens.
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