Landeskunde
online - das Projekt
Landeskunde
online -
Kulturerbe digital und vernetzt
Das
Land Baden-Württemberg ist reich an Kulturdenkmalen vielfältigster
Art. Zahlreiche historisch bedeutsame Bauten - von der alten
Mühle als Denkmal der vorindustriellen Technik über das
barocke Residenzschloss bis zu Denkmälern des jeweiligen
technisch-kulturellen Fortschritts - stehen für das historische
und kulturelle Erbe des Landes, in Bibliotheken, Museen
und Archiven ruhen oft einzigartige kulturelle Schätze,
die Zeugnis ablegen von den verschiedensten politischen,
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erscheinungsformen
und Strömungen, die unsere Gegenwart prägten.
Zugleich
aber ist das heutige Bundesland durch sein historisches
Erbe auf vielfältige Weise in die Kulturlandschaft Mitteleuropas
eingebunden - von den Römern über den Adel des Mittelalters
und die Türkenkriege der Neuzeit bis zu Migrationsbewegungen
der Gegenwart.
Ziel
des Projekts "Landeskunde online" ist es, dem Nutzer diese
Kulturgüter des Landes Baden-Württemberg in multimedialer
und interaktiver Form, das heißt digital erfasst und online,
zur Verfügung zu stellen und den Bürgerinnen und Bürgern
auf diesem Weg die Geschichte des Landes und sein Kulturerbe
mehr ins Blickfeld zu rücken. Zentrales Anliegen ist die
Darstellung der gegenseitigen Vernetzung des Kulturerbes
in einem redaktionellen Kontext. Damit versteht sich "Landeskunde
online" nicht nur als bloßes Portal, das seinerseits den
Zugang zu den einzelnen Angeboten vermittelt.
"Landeskunde
online" leistet mehr als herkömmliche Datenbanken, die durch
die begrenzten Kapazitäten der jeweiligen Institutionen
nur das Material an sich, aber selten eine Darstellung ihres
Zusammenhangs oder gar eine Vernetzung über die Grenzen
des eigenen Bestands hinaus anbieten können. Zahlreiche
Materialien sind bereits auf den verschiedensten Internet-Plattformen
veröffentlicht oder ruhen bereits digitalisiert in verstreuten
und nur schwer zugänglichen Datenbanken. Damit sind sie
zwar einem engen Kreis zugänglich, können aber nicht für
eine breit angelegte Bewusstseinsbildung in Sachen Kultur
herangezogen werden. Sie können durch die begrenzten Kapazitäten
der jeweiligen Institutionen nur das Material an sich, aber
selten eine Darstellung ihres Zusammenhangs oder gar eine
Vernetzung über die Grenzen des eigenen Bestands hinaus
anbieten.
Auf
einer Internetplattform mit einer zentralen Adresse erhält
der Nutzer in "Landeskunde online" umfassende Informationen
in Wort und Bild über Objekte des Kulturerbes in allen Bereichen,
sowohl an allseits und öffentlich zugänglicher Architektur
als auch an Sammlungsschätzen in Bibliotheken, Museen und
Archiven, sowohl im Land selbst als auch an anderen Orten,
soweit es für die baden-württembergische Landesgeschichte
oder des Zusammenhang des Kulturerbes notwendig und nützlich
erscheint. Damit verbunden ist die Motivation, diese Objekte
selbst mit eigener Vorbereitung aufzusuchen, was die touristische
Attraktivität des Kulturlandes Baden-Württemberg steigert.
Da Kulturgeschichte
und kulturelles Erbe nicht an den Grenzen des Landes halt
macht, sondern sich einzelne Regionen des Landes gerade
ausdrücklich als Teil einer grenzüberschreitenden Region
sehen, arbeitet auch "Landeskunde online" grundsätzlich
grenzüberschreitend und stellt auch hier die gewachsenen
Zusammenhänge dar. Mit der virtuellen Zusammenführung von
Objekten des Kulturerbes aus den verschiedensten Beständen
geht "Landeskunde online" neue Wege, indem es darüber hinaus
auch nicht an Museumstoren, an Besitzverhältnissen oder
an Bestandsgrenzen halt macht, sondern Kunstwerke eines
Künstlers oder Bauten eines Architekten im sachlichen und
thematischen Zusammenhang präsentiert.
In diesem
Zusammenhang und auf dieser Basis arbeitet "Landeskunde
online" seit Jahren bereits fruchtbar und intensiv unter
anderem mit dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe, dem Kurpfälzischen
Museum der Stadt Heidelberg, der Verwaltung der Staatlichen
Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sowie mit dem Landesmedienzentrum
Baden-Württemberg zusammen.
"Landeskunde
online" stellt seine Inhalte grundsätzlich kostenfrei für
Forschung, Lehre und Unterricht, sowie für die Unterrichtung
der interessierten Öffentichkeit zur Verfügung. Das Internet
als Plattform bietet die Chance, sowohl unabhängigen und
selbstgesteuerten Zugang zu bieten als auch die notwendige
Interdependenz durch Instrumente der Vernetzung aufzuzeigen.
"Landeskunde
online" arbeitet bisher als Privatinitiative, um Kulturerbe
und Neue Medien zusammenzuführen. Die Chancen einer Weiterentwicklung
liegen in der Zusammenführung bereits bestehender Digitalisierungsprojekte,
wobei die weitere Entwicklung im wesentlichen vom Aufbau
einer neuen Infrastruktur und der dazu erforderlichen Finanzierung
abhängen wird.
Die
Anreize für Behörden und Institutionen, an dem Projekt mitzuwirken,
liegen in:
- Vermittlung
von Verwertungsrechten an den digitalisierten (Bild-)Materialien
für kommerzielle Zwecke,
- Marketing
und Torurismus, insofern sowohl über aktuelle Ausstellungen
berichtet wird als auch zurückliegende Ausstellungen "archiviert"
werden, die Präsentation also unmittelbar für eine Vorbereitung
des Ausstellungsbesuchs selbst genutzt werden kann,
- Präsentation
gerade auch kleinerer Museen an zentraler Stelle,
- Einbindung
der Materialien in virtuelle Ausstellungen und Dokumente
des E-Learning.
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