19.6.18

Denkmalschutzpreis in Berner Oberland 2018

Ausgezeichnet: Souvenirs d’Interlaken

(ktbe) Das Chalet Diana am Höheweg in Interlaken beherbergt seit dem 19. Jahrhundert einen Andenkenladen. Für die Restaurierung des Interieurs des Ladens und der Strassenfassade erhielt die Bauherrschaft den Denkmalpflegepreis 2018 des Kantons Bern. Mit dem Spezialpreis 2018 würdigte die Fachkommission für Denkmalpflege das Team des Gasthofs Kreuz Herzogenbuchsee.

Chalet Diana, Interlaken. Ein Beispiel für die Alpenromantik und ihre Vermarktung im 19. Jahrhundert. Fotos: Kanton Bern, ErziehungsdirektionChalet Diana, Interlaken. Ein Beispiel für die Alpenromantik und ihre Vermarktung im 19. Jahrhundert. Innenansicht des Ladens. Fotos: Kanton Bern, ErziehungsdirektionChalet Diana, Interlaken. Ein Beispiel für die Alpenromantik und ihre Vermarktung im 19. Jahrhundert. Fotos: Kanton Bern, Erziehungsdirektion

Die üppigen Dekorationen im Chalet Diana vermittelten schon im 19. Jahrhundert Alpenromantik. Der 1837 eröffnete Verkaufsladen wurde 1863 von der im Ort angesiedelten Parquet- und Chaletfabrik im damals beliebten Schweizer Holzstil erneuert. Später wurde das Haus mehrmals vergrössert. Holzschnitzereien waren bis in die 1980er Jahre der Schwerpunkt des Sortiments; die Ladeneinrichtung aus dem 19. Jahrhundert blieb nahezu original erhalten.

Alte Ausstattung als Attraktion

2016 zogen sich die bisherigen Eigentümer altershalber aus dem Geschäft zurück und verkauften den langjährigen Familienbesitz an ihre entfernten Verwandten Conny und Daniel Wyss. Diese begeisterten sich für die Architektur des Chalets und auch für dessen historische Einrichtung. Sie bauten ihr Vermarktungskonzept auf der historischen Ausstattung auf und setzten sich zum Ziel, den Laden zu modernisieren, das einzigartige Interieur aber möglichst vollständig zu erhalten – was eindrücklich gelang.

Im Laden fühlt man sich im ersten Moment ins 19. Jahrhundert versetzt. Den an der Decke noch gut erhaltenen Originalanstrich nahm man zum Ausgangspunkt des neuen Farbkonzepts. Die Möbel wurden restauriert und dem Farbkonzept des Verkaufsraums entsprechend mit Ölfarbe neu gestrichen. Parallel zur Restaurierung und der energetischen Sanierung des Verkaufslokals wurde 2017 die Strassenfassade nach dem Befund der Farbuntersuchung neu gestrichen.

Anpassungen an die heutigen Bedürfnisse

Ursprünglich war das Verkaufslokal im Winter wie viele andere in Interlaken geschlossen und auch später nur eingeschränkt geöffnet gewesen. Eine energetische Sanierung des bisher unbeheizten Ladens war deshalb unabdingbar. Weil die historische Inneneinrichtung Vorrang hatte, wurde eine Aussendämmung realisiert. An der seitlichen Aussenwand, der Terrasse und der Kellerdecke war dies möglich, ohne das Erscheinungsbild des Gebäudes zu beeinträchtigen. Einzig die einfach verglasten Schaufenster konnten nicht erhalten werden. Sie wurden originalgetreu nachgebaut und mit einer Isolierverglasung versehen. Ein durchdachtes Lichtkonzept setzt die Auslage optimal in Szene: Für die Raumatmosphäre prägend sind die alten gläsernen Leuchten, die auf LED umgerüstet und durch weitere Lichtquellen diskret ergänzt wurden.

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