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femme fashion 1780 - 2004


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Mode für Frauen ist seit jeher mit dem Streben nach Schönheit, Eleganz und Raffinesse verbunden. Sie verhüllt und verbirgt die Körperformen oftmals nur, um sie umso deutlicher zu offenbaren. Mode für Frauen, nicht selten von Männern entworfen, weckt vielfach und meist absichtsvoll das männliche Begehren. Zu diesem Zweck kann sie den Körper, den sie um- oder enthüllt, auf überraschend vielfältige Weise modellieren, in seinen Reizen betonen, deformieren oder grotesk überformen. Je nach geltendem Schönheitsideal entfaltet ein derart geschmückter und manipulierter Leib eine ganz besondere Wirkung.

Mit der Modellierung des Weiblichen in der Mode und dem Verhältnis des weiblichen Körpers zu seinem Kleide, einem seit der Antike aktuellen Thema, setzt sich diese Ausstellung auseinander. Mehr als 80 außergewöhnliche Kostümentwürfe aus über 200 Jahren europäischer Modegeschichte bis zu ganz aktuellen Kreationen namhafter Designer verdeutlichen exemplarisch die wechselnden, oft erst durch die Mode definierten Schönheitsideale und deren teilweise spektakuläre Ausformung in der weiblichen Kontur.

Die historischen Kostümentwürfe aus dem Besitz des Museums, darunter zahlreiche bedeutende Neuerwerbungen, führen den Betrachter durch den Reigen der großen Modestile von Klassizismus und Biedermeier bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Sie demonstrieren den unglaublichen Reichtum textiler Strukturen, Farben und Ornamente, die hohe Schule der Schnittführung sowie die bisweilen bizarr anmutenden körperplastischen Bemühungen der Gestalter. Wichtige, zum Teil einmalige Leihgaben namhafter europäischer Modeschöpfer der Gegenwart geben darüber hinaus einen spannenden Einblick in die jüngsten Kollektionen der renommiertesten Haute-Couture-Häuser sowie einiger aufstrebender "Jungstars" unter den Modedesignern.

Vor allem in den Arbeiten vieler jüngerer zeitgenössischer Modeschöpfer ist eine neue signifikante Haltung spürbar: Mode wird zunehmend als Kunstform betrachtet, die ein hohes Maß an bildnerischer Ausdruckskraft und schöpferischer Einfühlung in die heutige Zeit erfordert. Designer agieren nicht mehr nur auf dem Laufsteg, sondern formen Körperkonstrukte, spekulative Konzepte, die an der Schnittstelle zu bildnerischen Werken stehen und die Vielseitigkeit und Kreativität der jüngsten Modeszene belegen.

Prächtige, nach historischen Stilen gearbeitete Bühnenkostüme der Kölner Oper bilden den feierlichen und verbindenden Rahmen der Ausstellung und stimmen den Besucher schon am Eingang auf das Thema ein.

Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Stadtsparkasse Köln, der Overstolzengesellschaft, Förderer des Museums für Angewandte Kunst Köln, der Provinzial Versicherung und weiterer Sponsoren, denen der Dank des Museum und der Organisatoren gilt.

     

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