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Wissenschafts-Magazin
2017

BfN-Hilfe für heimische Amphibien vor „Salamanderfresser-Pilz“

Die Ausbreitung des „Salamanderfresser-Pilzes“ Bsal in Deutschland wird jetzt in einem Verbundprojekt erforscht. Zugleich werden im Projekt auch Maßnahmen zur Eindämmung seiner Ausbreitung erarbeitet. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördert das gemeinsame Vorhaben der Universitäten Trier und Braunschweig und der Biologischen Stationen der Städteregion Aachen und des Kreises Düren.

Mehr wärmeliebende Tiere und Pflanzen durch Klimawandel

In Deutschland hat seit 1980 der Bestand von wärmeliebenden Arten zugenommen. Die bisher umfassendste Studie zu diesem Thema quer durch alle Ökosysteme belegt, dass dieser Trend besonders ausgeprägt bei wärmeliebenden Arten an Land ist. Am stärksten nahmen laut der kürzlich im Fachjournal "Nature Ecology and Evolution" veröffentlichten Studie unter der Leitung von Senckenberg Wissenschaftlerinnen wärmeliebende Vögel, Schmetterlinge, Bodenorganismen und Flechten zu. Die klimawandelbedingte Temperaturerhöhung hat sich anscheinend in den letzten 30 Jahren großflächig auf die Entwicklung des Bestands von Arten ausgewirkt.

Warum ein Rückgang des Düngemitteleinsatzes in der Zukunft denkbar ist

Im Rahmen des französischen Programms EcoPhyto zur Minderung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln haben Wissenschaftler des französischen Instituts für Agrarforschung (INRA) und des Unternehmens Agrosolutions eine Studie durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Düngemitteln und der landwirtschaftlichen Produktivität und Rentabilität zu untersuchen. Die Daten dieser 3-jährigen Studie stammen aus 946 verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben, die dem Netzwerk DEPHY angehören. Dieses Netzwerk versammelt repräsentative französische Bauernhöfe mit unterschiedlicher Verwendung von Düngemitteln und unterschiedlichen landwirtschaftlichen Verfahren.

Und sie lächelt doch: Mona Lisas Mimik eindeutiger als gedacht

Probanden bewerten Gesichtsausdruck auf da Vinci-Gemälde fast immer als fröhlich / Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg stellen damit Jahrhunderte lange Annahme der Kunstgeschichte in Frage

Schwindende Differenz des beginnenden Blattaustriebs zwischen Berg- und Tallagen

In den Schweizer Alpen hat sich die zeitliche Verschiebung beim Blattaustrieb der Bäume zwischen den Hoch- und Tieflagen seit 50 Jahren stark verringert. Das ergab eine Studie der WSL und der Universität Neuenburg in Zusammenarbeit mit der ETH Lausanne und den Universitäten von Antwerpen und Peking, die in der Zeitschrift PNAS veröffentlicht wurde.

Klimawandel: Selbstverstärkender Effekt nicht durch Bodentiere erklärbar

Wenn sich Erdboden erwärmt, setzt er vermehrt Kohlendioxid (CO2) frei – ein Effekt, der den Klimawandel zusätzlich anheizt. Bisher hatte man angenommen, der Grund hierfür sei vor allem in kleinen Bodentieren und Mikroorganismen zu suchen, die bei wärmeren Temperaturen mehr fressen und atmen würden. Eine neue Studie in Nature Climate Change zeigt jedoch, dass dies nicht zutrifft. Im Gegenteil: Kommt zur Wärme auch noch Trockenheit hinzu, fressen die Bodentiere sogar weniger. Um die Vorhersagekraft von Klimamodellen zu verbessern, sei es nun dringend notwendig, die biologischen Vorgänge im Boden besser zu erforschen, so die Wissenschaftler.

Treibhausgasemissionen der Wald- und Weidewirtschaft viel größer & älter als angenommen

Die menschliche Nutzung von Biomasse führt zu einer Halbierung der globalen Vegetationsbestände. Dies ist mit massiven Emissionen von Treibhausgasen verbunden. Dabei hat die Nutzung der Wälder und der natürlichen Grasländer für Wald- und Weidewirtschaft ähnlich große Auswirkungen wie die globale Abholzung für landwirtschaftliche Zwecke. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Karlheinz Erb vom Institut für Soziale Ökologie als Erstautor verantwortet und die gestern in Nature publiziert wurde.

„Für Försterinnen ist es ein Kampf, im Beruf gesehen zu werden“

HNEE-Studentin Anna Meier belegt in ihrer Bachelorarbeit, dass Frauen mit forstlicher Ausbildung in den Landesforstanstalten noch immer unterrepräsentiert sind. Eine strukturelle Diskriminierung tritt vorrangig in den älteren Bundesländern auf, ist jedoch unter Försterinnen bundesweit ein Thema.

Heizen mit Pyrolyseöl aus Restbiomasse hat Potenzial

Deutlich geringere Treibhausgasemissionen und Ascherecycling sind möglich: Erste Zwischenergebnisse des EU-Forschungsprojekts "Residue2Heat“ zeigen, dass bei der Verwendung von Schnell-Pyrolyse-Bio-Öl im Raumwärmemarkt hohe CO2-Einsparungen sowie das Recycling und nachhaltige Nutzung der bei der Herstellung entstehenden Asche zu erreichen sind.

Das Leben am Rande bereitet die Pflanzen auf den Klimawandel vor

In der ersten Vorhersage, ob sich verschiedene Populationen derselben Pflanzenart an den Klimawandel anpassen können, stellen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie fest, dass mitteleuropäische Pflanzen-Populationen am bedrohtesten sind.

Was den Rotmilan bewegt

Wie wirkt sich die Landnutzung auf einen heimischen Greifvogel aus? Dieser Frage geht ein neues Forschungsprojekt nach, das Lebensräume und Flugbewegungen der Gabelweihe studiert. Für das mehrjährige Vorhaben erhält die Biologiedoktorandin Theresa Spatz finanzielle Unterstützung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Nachgefragt: Welche Rolle spielen Naturkundemuseen? Und wie spielen sie diese?

Sammeln, Bewahren, Erforschen und Vermitteln: Die klassischen Aufgaben der naturkundlichen Sammlungen finden nach wie vor große Anerkennung. Das zeigen Wissenschaftler/innen des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig, Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere in Bonn, anhand einer Umfrage unter Wissenschaftler/innen und Student/innen. Die im Bonner Zoological Bulletin erschienene Veröffentlichung macht deutlich, dass die Qualität der Durchführung dieser Arbeiten als hochwertig gilt. So haben naturkundliche Sammlungen an ihrer Faszination wenig verloren. Kritik gibt es hinsichtlich der Vermittlung molekularer Methoden und Proben oder der Digitalisierung von Daten und Objekten.

Wie Brände die Tundra langfristig verändern

Brennende Tundra mit fliehendem SchwarzstorchIn der vom Klimawandel besonders betroffenen Tundra werden Brände in Wäldern, Mooren und sogar Feuchtgebieten von Jahr zu Jahr häufiger, denn es kommt häufiger zu extremer Trockenheit. Zusätzlich wurden auch die nördlichen Bereiche der Tundra in den letzten Jahren zunehmend erschlossen, wodurch Brände öfter auch menschliche Ursachen haben. Welche gravierenden Konsequenzen Brände für Vegetation, Böden und für teils gefährdete Vogelarten haben können, haben zwei junge Ökologen der Universität Münster untersucht. Auch Jahrzehnte nach den letzten Bränden waren z.B. deutliche Auswirkungen auf die Pflanzengemeinschaften sichtbar.

Zeigt her Eure Blätter - Gesundheitscheck für Stadtbäume

Karte des Untersuchungsgebiets in der Brüsseler HauptstadtregionBäume tragen bekanntermaßen in vielfältiger Weise zum Wohlbefinden von Städtern bei: sie reduzieren beispielsweise Luftverschmutzung, und sie kühlen ihre Umgebung durch Verdunstung und Schatten. Wenn ein Baum krank wird, dann nehmen diese Serviceleistungen ab. Von Krankheiten befallene, instabile Bäume können Passanten sogar gefährlich werden. Herkömmliche Untersuchungen von Bäumen sind jedoch arbeitsaufwändig und teuer. Wissenschaftler der Universität KU Leuven stellten auf der Konferenz ‘Ecology Across Borders’ in Gent, Belgien, eine schnelle, preiswerte und objektive Methode vor, mit der der Zustand von Stadtbäumen flächendeckend erfasst und bewertet werden kann.

Kaskadennutzung auch bei Holz positiv

Waldweg mit geschlagenen BäumenNoch etwa zehn Jahre lang kann die nachhaltige Forstwirtschaft die immer größere Nachfrage nach Holz stillen. In Deutschland und Europa werden somit neue Konzepte diskutiert, um die nachwachsende, aber dennoch begrenzte Ressource Holz industriell verantwortungsbewusster und effizienter zu nutzen. Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) analysieren mit Daten aus einem europäischen Forschungsprojekt, wie effizient die Mehrfachnutzung zwischen Holzernte und Verbrennung sein könnte.

Regionaler Klimawandel: Trocken im Südwesten, feucht im Nordosten Deutschlands

Führende Klimaforscher in Deutschland, darunter Forscher der Uni Hohenheim, stellen erstmals aktuelle belastbare Klimaprojektionen für Deutschland und die Flusseinzugsgebiete vor.

 


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