Burg Rötteln


Die Burg

Die Burg Rötteln besteht aus einer älteren Oberburg und einer deutlich davon abgeschiedenen jüngeren Unterburg.


Burghof der Oberburg mit "Altem Bau" (links, Bildmitte) und Torturm (hinten). Blickrichtung nach Süden.

Die Oberburg erstreckt sich auf ca. 100 x 40 m Fläche auf einem durch einen künstlichen Graben vom Hang des Berges abgetrennten kleinen Plateau, dessen hangwärtige Angriffsseite durch eine Schildmauer mit einem unmittelbar dahinter gelegenen und über Eck gestellten Bergfried geschützt wird.

Die Wohn- und Versorgungsbauten liegen fast durchweg an der Westseite, der Burghof wird nach Osten zu nur durch eine Mauer in unterschiedlicher Stärke abgegrenzt.

Der Eingang zur Oberburg wird durch einen zweiten Turm auf erheblich kleinerem Grundriss geschützt, was heute die Silhouette der Burg bestimmt. Seine Position macht die Toreinfahrt zu einem langen schjmalren gang zwischen östlicher Mauer und Turm.

Hauptwohngebäude war zunächst der "Alte Bau" mit dem so genannten Weinkeller und dem Rittersaal.

1484 wurde zwischen "Altem Bau" und dem Bergfried der "Neue Bau" errichtet, der eine große Stube mit Kamin und eine repräsentative Halle enthielt.

Bereits mit dem Übergang an die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg 1315 und der Verlegung der Residenz 1318 hierher dürfte der zügige und repräsentative Ausbau des vor der Oberburg gelegenen Plateaus zur Vorderburg begonnen haben. Sie ist mit 200 x 75 m Fläche rund viermal so groß wie die Oberburg, ist aber ausschließlich von Wirtschafts- und Verwaltungsgebäuden bestimmt.

Lag der alte Zugang zu Vorder- und Oberburg noch im Norden der Vorderburg udn führte unmittelbar zum Topr der Oberburg, wurde mit der Fertigstellung des 1468 datierten Südtprs der Unterburg der Zugang hierher verlegt. Jetzt bot der gesamte Bereich der Vorderburg, der damit durchquert werden musste, die Gelegenheit, adlige Repräsentation zu entfalten.

1503 verlor die Burg mit dem Anfall an die badische Hauptlinie ihre Residenzfunktion, wurde als Sitz eines Vogts weiter genutzt und im Lauf des Jahrhunderts in ihrer Verteidigungsfähigkeit durch Umgebung mit Bastionen der Entwicklung der Feuertechnik entsprechend gestärkt.

Auf der Burg Rötteln selbst blieb die Verwaltung der jetzt so genannten "Oberen Markgrafschaften", hier hatten der Landvogt (seit Rudolf III.), der Landschreiber sowie später ein geistlicher Verwalter seinen Sitz, hier tagte auch der Ausschuss der oberbadischen Landstände, bevor er nach Sulzburg verlegt wurde. Die Landstände selbst versammelten sich auf dem freien Platz vor der Vorburg, wo auch die Gerichtsstätte war.

Die Frage der Weiterentwicklung der Burg zur markgräflichen Residenz stellte sich nicht, da di Markgrafen bereits in Basel eine Stadtresidenz hatten.

Nach verschiedentlichen Eroberungen im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1678 im Holländischen Krieg von französischen Truppen zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Markgräfliche Verwaltung bezog Baulichkeiten in Lörrach. Erste Sicherungsarbeiten wurden 1832 unternommen, der 1926 gegründete Röttelnbund übernahm neben der staatlichen Bauleitung die Pflege der Ruine und ihrer Überlieferung.

 

Plan der Burg mit Oberburg (O) und Vorderburg (V)
In der Oberburg Bergfried (1) und Torturm (2), Alter Bau (3) und Neuer Bau (4)
In der Vorderburg Torbau von 1468 (5) und Altes Tor (6)

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