Zisterzienser


 

Geschichte des Ordens in der Neuzeit

Stagnation und Reform der Reform

Insgesamt setzte ab dem 13./14. Jahrhundert ein Angleichung der Lebensart der Zisterzienser an die der Benediktiner ein. Genau wie diese hatten nun auch die Zisterzienser ihr Ideal der Zurückgezogenheit verlassen und sich in den Dienst der Welt gestellt. Aktivität und Reichtum führten zum allmählichen Abfall vom monastischen Grundideal. Daneben führte das Aufkommen und die Ausbreitung der Bettelorden zu einer Stagnation in der Ausbreitung des Zisterzienserordens. Trotzdem blieb die Zahl der Klöster groß. So gab es Mitte des 13. Jahrhunderts 647 Zisterzienserklöster und 1675 gehörten 724 Klöster dem Orden an.

Ab 1425 schlossen sich wegen der weiten geographischen Ausbreitung des Ordens und der damit verbundenen Schwierigkeit einer zentralen Führung Zisterzienserklöster nach dem Vorbild der Benediktiner zu Kongregationen zusammen.

Durch diverse Kriegsperioden des Spätmittelalters wurde der Orden stark geschwächt; die Reformation tat ihr Übriges.

Nach dem Konzil von Trient (1545-1563) kamen im Zisterzienserorden Reformbestrebungen zur Erneuerung des Ordenslebens auf. Aus dieser Reformbewegung heraus kam es im 17. Jahrhundert zu einer Reform der Zisterzienser unter Abt Armand Jean Le Bouthillier de Rancé im Kloster La Trappe, aus der der Orden der Zisterzienser der strengeren Observanz (Trappisten) hervorging.

Neuzeit

Im Zuge der Französischen Revolution wurde Cîteaux, die Mutterabtei des Zisterzienserordens, aufgehoben und die Mönche vertrieben. Dadurch brach die zentrale Führung des Ordens zusammen, da das Generalkapitel, das bisher in Cîteaux getagt hatte, nicht mehr dort stattfinden konnte. Auf die letzte Tagung des Generalkapitels vor der Revolution im Jahr 1786 folgte die nächste Tagung 1869 in Rom.

Die größte Trennung innerhalb des Ordens erfolgte 1892 durch den Zusammenschluss einiger Reformbewegungen zu einem eigenständigen Orden, dem "Orden der Zisterzienser der strengeren Observanz", auch Trappisten genannt. Seitdem sind die Zisterzienser in zwei selbständige Orden gespalten, mit je eigenem Generalabt und Generalkapitel.

Im 20. Jahrhundert erlangte der Zisterzienserorden besonders durch schulische Tätigkeit größere Bedeutung. Daneben begann eine, wenn auch beschränkte, Missionstätigkeit in Südamerika.

Nach dem Stand vom 01. September 2005 gehören dem Zisterzienserorden (ohne Trappisten) 1499 Mönche, davon 696 Priester, und 883 Nonnen an.

  Text: Wikipedia (leicht verändert)

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