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Heiliggeistkirche

Dächerlandschaft der Stadt mit dem Turm der HeiliggeistkircheDie spätgotische Heiliggeistkirche am Marktplatz beherrscht weithin sichtbar die Silhouette der Stadt

Die Heiliggeistkirche wurde 1239 zum ersten Mal erwähnt. Bei der Grundsteinlegung für den Neubau um 1400 entstand sowohl eine Grablege der pfälzischen Kurfürsten als auch eine großzügig dimensionierte Universitätskirche. Der Chor des damit entstehenden spätgotischen Baus wurde 1411 geweiht, das Langhaus 1441 vollendet. Der Westturm wurde um 1441 begonnen, nach einer bis 1508 währenden Bauunterbrechung 1544 vollendet und erhielt 1709 seine barocke Helmhaube. Barock ist auch das nach den Beschädigungen der Kirche im sog. Pfälzischen Erbfolgekrieg um 1700 wieder aufgesetzte Dach.

Foto ©: Kunsthandlung Welker Erben

Der spätgotische Chor der Kirche wurde im Zug der Errichtung eines Kollegiatsstifts bei der Erhebung zur selbständigen Pfarrei 1404 entsprechend groß geplant. 1414 wurde die Pfarrei der Universität inkorporiert.

Die Heiliggeistkirche ist also keine bürgerschaftliche Kirche, sondern war von Anfang an eine herrschaftliche, später eine Universitätskirche.

Chor der Heiliggeistkirche vom Marktplatz aus gesehen

Ebenfalls aus der Bauzeit des 15. Jahrhunderts stammt die Anlage der kleinen Buden um die Kirche, die allerdings immer wieder erneuert wurden. Im Zug des barocken Wiederaufbaus der Stadt nach 1698 sollten sie verschwinden, doch waren die Widerstände und Beharrungskräfte stärker.

Heiliggeistkirche, Chor

Im Aufriss der Langhauswand zeigt sich der Unterschied im Bau der Hallenkirche zwischen Mittelschiff und Chor: Sind dort die Fenster durch die innen liegenden Emporen geteilt, gehen sie im Chor über die ganze Höhe.

Bei den Wiederherstellungsarbeiten nach der Zerstörung von 1693 wurden die alten gotischen Portalvorhallen nicht wieder hergestellt, sondern man baute die Portalumrahmungen bündig in die Außenwand ein. Das rechte der Portale bildet dabei mit dem gegenüber liegenden Eingang ein "Perspektiv" vom Marktplatz durch die Kirche durch in die Steingasse und zur Alten Brücke. Das linke der Portale trägt das Allianzwappen des Kurfürsten Johann Wilhelm und seiner Gemahlin.

Heiliggeistkirche Heidleberg, Seitenportale

 

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