Zu Beginn des 15. Jahrhunderts schien die Welt aus den Fugen.
Zwei Päpste hatten sich bekämpft, der eine von Rom, der andere
von Avignon aus. Das so seit 1378 andauernde Schisma - die Teilung
der abendländischen Kirche in zwei Lager, geführt von zwei Päpsten
- sollte 1409 durch die Einberufung eines Konzils in Pisa beendet
werden. Ein vom Konzil gewählter Papst sollte an die Stelle der
beiden schismatischen Päpste treten. Das Konzil wählte, aber
weder der Papst in Rom noch der in Avignon dachte an Rücktritt.
So regierten jetzt drei Päpste die Christenheit. In dieser Situation berief der deutsche König Sigismund (aus
dem Haus der Luxemburger) ein allgemeines Konzil nach Konstanz
ein, um durch Rücktritt oder Absetzung der drei konkurrierenden
Päpste und die Neuwahl eines allgemein anerkannten Papstes die
Kirche wieder zu einen. Gleichzeitig musste er im Fall des als Ketzer angesehenen tschechischen
Reformators Jan Hus aktiv werden. Dieser wurde nach Konstanz
vorgeladen, um sich und seine kirchenkritischen Lehre zu rechtfertigen,
dort aber unter Bruch der gegebenen Zusicherung freien Geleits
auf
dem
Scheiterhaufen hingerichtet.
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