Voll bis unters Dach – Konstanz und sein Konzil


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Archäologie und Playmobil

 

Eine Sonderausstellung des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg in Konstanz

Der Konstanzer Chronist Ulrich Richental hat alles aufgeschrieben und mit zahlreichen Bildern illustriert: Das Jahrhundertereignis im mittelalterlichen Konstanz.

Es ist eine kalte Winternacht im Jahre 1414. König Sigismund legt mit dem Schiff in Konstanz an. Er ist gekommen, um endlich einen seit fast 40 Jahren währenden Streit beizulegen: Wer soll der rechtmäßige Papst im Abendland sein? Die neue Playmobil-Ausstellung widmet sich aus Anlass des 600-jährigen Jubiläums dem sogenannten Konstanzer Konzil – ein Großereignis, das vier Jahre lang die kleine Stadt am Bodensee zum Bersten mit Menschen füllte.

Mit hunderten von Playmobilfiguren, spektakulären Stadtmodellen und vielen, zum Teil sehr amüsanten, nachgestellten Szenen vom damaligen alltäglichen Wahnsinn in der mittelalterlichen Bischofsstadt Konstanz präsentiert das ALM seinen großen und kleinen Besuchern mit Stolz die aufwändigste Playmobil-Ausstellung aller Zeiten.

In vier Szenarien werden wichtige Stationen während der fünfjährigen Konzilzeit dargestellt.

Szene 1: Schon der Start erwies sich als nicht ganz unproblematisch. Papst Johannes XXIII, einer der damaligen drei Päpste, war auf dem Weg nach Konstanz, als seine Kutsche bei der Überquerung der Alpen beim Arlberg umstürzte, was er fluchend als schlechtes Vorzeichen empfand.

Die zweite Szene zeigt die nächtliche Ankunft von König Sigismund im Winter 1414 im Hafen vor dem großen Kaufhaus, das danach bis heute von den Konstanzern Konzilgebäude genannt wurde.

In Konstanz qualmten besonders viele Schornsteine vor sich hin. Und auch auf dem Marktplatz wimmelte es von Marktfrauen, Fischverkäufern und Beutelabschneidern, die die weitgereisten Gäste um ihr Kleingeld erleichtern wollten. Fahrende Bäckersleut aus dem Umland - von den Konstanzer Bäckern um Hilfe gerufen – versorgten mit ihren mobilen Backöfen tausende Gäste mit Brezeln, Fleischpasteten und Kringeln.

In den Abendstunden flackerte hinter den Butzenglasfenstern des großen Kaufhauses am Hafen, das heute Konzilgebäude genannt wird, das Kerzenlicht, während heiße Debatten geführt werden.

Die dritte Szene präsentiert sich als das Highlight der Sonderausstellung. Zentrales Ereignis ist die Papstwahl 1417, mit der das Schisma (Spaltung der Kirche) beendet wurde. Papst Martin V wurde vor dem Konstanzer Münster zum Papst gekrönt. Laut Richental nahmen viele tausend Menschen an dem Fackelzug zum Krönungsplatz teil.

Das ALM präsentiert das bisher einzige Modell der eindrucksvollen Kathedrale in Konstanz, das diesen Bau so zeigt, wie er zur Zeit des Konzils ausgesehen hat; zum heutigen Erscheinungsbild gibt es sehr markante Unterschiede.

Dieser nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltete Nachbau bildet die würdige Kulisse der päpstlichen Krönung, die auf einem eigens errichteten, mit vielen Fackeln erleuchteten Podium zu nächtlicher Stunde stattfand.

In der vierten Szene verlassen wir die Stadt und begeben uns ins Paradies. Dort befanden sich ein kleines Fischerdorf, der Turnierplatz mit Armbrustschießstand und die Richtstätte. Früher befand sich vor den Toren von Konstanz ein Clarissenkloster, das sich claustrum paradysi nannte und später Namensgeber für das gesamte Gebiet wurde.

Ganz und gar nicht paradiesisch muss es wohl Jan Hus vorgekommen sein. Der ketzerische Kirchenreformator schritt dort am 6. Juli 1415 seiner Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen entgegen. Ein langer Zug von Menschen begleitete ihn durch das Paradieser Tor, das nach den neuesten Ergebnissen stadtarchäologischer Untersuchungen nachgebaut wurde.

Zum ersten Mal werden die Geschehnisse durch eine Lightshow stimmungsvoll in Szene gesetzt.

Und natürlich sind auch wieder die alten Klassiker wie die Eisenbahn und die eingeschmuggelten Fehler dabei, die zu „Archäologie und Playmobil“ gehören wie der Chronist Ulrich von Richental zum Konstanzer Konzil.

Mit ALMA das Konstanzer Konzil erleben: Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft mit ALMA und vielen bunten Illustrationen. Erhältlich im ALM-Museumsshop für nur einen Euro!

Ein umfangreiches museumspädagogisches Programm lässt die Konzilszeit intensiver erfahren.

Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
Benediktinerplatz 5 | 78467 Konstanz
Tel.: +49 (0) 7531 9804-0 | Fax: +49 (0) 7531 684 52
Email: info@konstanz.alm-bw.de | Internet: www.konstanz.alm-bw.de

Öffnungszeiten : ganzjährig Dienstag–Sonntag, feiertags: 10–18 Uhr
Geschlossen: Montags und am 24./25./31.12.2013 / 01.01.2014/2015 und 27.02.2014

Preise :
Eintritt : 4,- €, ermäßigt 3,- €, Familien 8,- €
Schüler- und Jugendgruppen 0,50 € pro Schüler, 2 Begleitpersonen frei.
Öffentliche Familienführungen jeden So um 11 Uhr.
Die Führungen sind frei, es ist lediglich der Eintrittspreis ins Museum zu zahlen.

     

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