Mithras-Kult


 

 

Die astronomische Deutung

Die Tötung des Stieres versinnbildlicht das Zeitalter des Stieres, das Mithras durch dessen Tötung beendet. Sonne, Mond, Skorpion, Löwe (rechts unten) und Wassermann (versinnbildlicht durch das Wassergefäß, ebenfalls rechts unten), dazu Rabe und kleiner Hund, sind Sternzeichen, die die Sonne auf ihrem Weg von der Frühlings- zur Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche durchmisst.

Mithras ist der Weltenbeherrscher, dem es gelingt, die gewöhnlich als fest angesehene Ornung von Erde und Himmel zu bewegen, in diesem Fall die sog. Präzession hervorzurufen, nach der sich im Lauf der Jahrtausende die Äquinoktien verschieben. Seine Stellung als Weltbeherrscher, als Kosmokrator, zeigt sich in seinem Sternenmantel und in dem Bild, das seine Geburt darstellt.
Die Stellung als Weltenherrscher zeigt sich auch in der Darstellung gemeinsam mit dem Sonnengott Sol. Die beiden Begleiter des Mithras, Cautes an der rechten Seite mit erhobener Fackel, Cautopates an der linken Seite mit gesenkter Fackel, tragen in anderen Darstellungen Stierkopf und Skorpion und können daher als Symbole für die Tag-und-Nacht-Gleichen im Frühling und Herbst angesehen werden.
Da die Präzession selbst um 128 v. Chr. durch den griechischen Astronom Hipparchos von Nikäa nachgewiesen wurde, liegt es nahe, die Entstehung des Kultes um diese Zeit zu datieren.

Interpretation nach David Ulansey (1995)
Im Bild: Neuenheimer Mithrasstein, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum

   
im Detail:
Cautes und Cautopates
weiter:
Zur Deutung des Kults
das nachempfundene Mithräum
im Heidelberger Kurpfälzischen Museum
.
Mithras-Steine:

Osterburken
Karlsruhe/ Heidelberg
Ladenburg
Frankfurt
Köln
Trier

Mithräen:

Hist. Museum Speyer
Wiesloch
Königsbrunn (Augsburg)
Güglingen (Krs. Heilbronn)

Objekte:
Darstellungen
Kultgegenstände
siehe auch:

die Deutung als Erlösungsreligion
Nevroz-Fest im kurdischen Kulturkreis
interessante Web-Seiten zum
Mithras-Kult und zur Archäologie der Mithräen

( z.T. übersetzt)


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