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St. Gallen ist Spitze!

Stoffe, aus denen Träume sind, das sind Stoffe aus St.Gallen. Denn die Textilstadt ist weltweit für ihre aufwändigen Stickereien bekannt. Selbst Prominente wie Madonna und Charlène von Monaco tragen Kleider aus St.Gallen.

Nun schlägt die Stadt neue textile Wege ein.

Das Brautpaar strahlte wie kein zweites und die Welt schaute zu. Und bewunderte das Kleid von George Clooneys Braut Amal Alamuddin. Ein Traum aus Stickerei. Und wer hatte es erfunden? Das St. Galler Textilunternehmen Forster Rohner. Auch andere Prominente wie Madonna, die Fürstin von Monaco oder die US-First Lady Michelle Obama kleiden sich gerne mit Stoffen, die aus der hiesigen Textilwerkstatt stammen. Denn: St. Gallen ist weltweit als Textilstadt bekannt. Grosse Designer wie Chanel, Christian Dior, Giorgio Armani und andere verarbeiten Stickereien aus St.Gallen, und kaum eine bedeutende Modenschau in Paris, Mailand oder New York verzichtet auf die Präsentation der entsprechenden Haute Couture. Lange Textil-Tradition Die Stoffe aus der Ostschweiz sind nicht erst seit heute begehrt, sondern stehen in einer langen Tradition, die bis in das frühe Mittelalter zurückreicht.

Über Jahrhunderte war das Leben der St. Gallerinnen und St. Galler von der Leinwandherstellung, der Verarbeitung von Baumwolle und dem Besticken gefertigter Stoffe geprägt. Bis in die Gegenwart ist der Einfluss der Textilwirtschaft in der Ostschweiz spürbar – dies besonders in der Architektur. Gestickte QR-Codes In St.Gallen gibt es zahlreiche altehrwürdige, mit der Textilwirtschaft verbundene Häuser mit klingenden Namen wie «Oceanic», «Washington» oder «Wilson». Um die spannende Textiltradition der Region für Touristen und Einheimische erlebbar zu machen, wurden diese architektonischen Perlen mit gestickten QR-Codes versehen. Wer sie mit Smartphone oder Tablet scannt, bekommt schriftliche Informationen zu den Häusern. Im Kirchhoferhaus auf dem Campus der Universität St.Gallen kann auch das Innere besichtigt werden. Samtige Vorhänge mit Metallfäden und Tapeten mit farbenfrohen Blumenmustern lassen den «textilen Atem» der Ostschweiz spüren. Textilweg durch St.Gallen Im vergangenen Jahr entstand in St.Gallen ein Themenweg, der an diesen textilen Häusern, aber auch am Historischen und Völkerkundemuseum und am Textilmuseum vorbeiführt und die Spaziergängerinnen und Spaziergänger durch die Jahrhunderte der St.Galler Textilgeschichte führt.

Schlafen in textilen Träumen
Wer nicht nur von edlen Stickereien träumen, sondern auch darin schlafen möchte, kann dies in einem der textilen Hotelzimmer der Region St.Gallen-Bodensee tun. Insgesamt 14 Ostschweizer Hotels bieten solche Zimmer an, die mit ausgewählten Stoffen der renommierten St. Galler Textilunternehmer gestaltet sind. Museum mit textilen Raritäten Wie sich die Textilherstellung in St.Gallen entwickelte, belegen auch die Exponate im Textilmuseum. Beeindruckend sind die prachtvollen Bestände an bestickten Vorhängen (Vitrages und Rideaux), die im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert als Hauptexportartikel vor allem nach Amerika geliefert wurden.

Da die Kaufleute auch textile Raritäten aus aller Welt zusammentrugen, um Anregungen und Vorlagen für die eigene Produktion zu bekommen, finden sich im Museum auch seltene Kostbarkeiten wie Stickereiarbeiten aus ägyptischen Grabfunden, die von der Jahrtausende alten Kunstfertigkeit der Stickerinnen zeugen. Eine besondere Attraktion stellt die Handstickmaschine aus der Zeit um 1890 dar, die jeweils am Donnerstag und Freitag von 12 bis 17 in Betrieb genommen wird. Derzeit können im Textilmuseum St. Gallen zwei Sonderausstellungen besichtigt werden: Einerseits die Ausstellung «Furor Floralis», die sich noch bis 28. März verschiedenen Blumenmotiven auf europäischen Textilien widmet. Andererseits die Ausstellung «Traum & Realisation», die einen Einblick in die facettenreiche Textilproduktion der Ostschweiz vom 16. Jahrhundert bis heute gibt. Feinbestickt, bunt bedruckt oder täuschend unscheinbar präsentieren sich die Produkte der Ostschweizer Textilindustrie, die die Geschicke der Region über viele Jahrhunderte massgeblich bestimmte.Textile Souvenirs Wer sich vor seiner Abreise noch mit textilen Souvenirs für seine Liebsten eindecken möchte, der wird bei St.Gallen-Bodensee Tourismus an der Bankgasse 9 im Herzen des St.Galler Stiftsbezirks fündig. Ebenso bieten mehrere Textilunternehmen in ihren Fabrikläden direkten Zugang zu ihren Produkten.

Erlebnistipp:
Altstadtrundgang und Textilmuseum:St.Gallen-Bodensee bietet von Mai bis Oktober, jeweils freitags von 11.30 bis 13 Uhr, einen Altstadtrundgang mit Besuch im Textilmuseum an. Im November finden die Führungen samstags von 11.30 bis 13 Uhr statt. An den Sonntagen vom 28. Mai, 23. Juli und17.September 2017 findet zudem die Themenführung «Vom weissen Gold - ein StückTextilgeschichte» statt, an den Sonntagen vom 25. Juni und 20. August 2017 jene mit demTitel «Auf den Spuren des Textillandes». Die beiden Themenführungen sind auch fürprivate Gruppen buchbar. Bewundern Sie dabei prachtvolle Bauten und erlesene Stoffe underfahren Sie mehr über die Bewohner und Stoffherstellung in St.Gallen.

Textile Souvenirs und Stoffe gibt es hier:
St.Gallen-Bodensee Tourismus an der Bankgasse 9, Bischoff Textil an der Bogenstrasse 9, Jakob Schläpfer an der Fürstenlandstrasse 99, Akris an der Felsenstrasse 40 oder im Mode Weber an der St. Leonhard-Strasse 8 in St.Gallen

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