Im frühen Mittelalter hatten die Orte Balhorn am westfälischen
Hellweg und Karlburg bei Würzburg am Main aufgrund ihrer
Größe, zentralen Lage an überregionalen Fernhandelswegen
und Infrastruktur eine besondere Stellung inne. Beide Siedlungsplätze
sind in den letzten Jahren durch große Ausgrabungen und
Forschungsprojekte wieder entdeckt worden. Ihre Funde und
deren Auswertungen eignen sich besonders, die Welt des Frühmittelalters
über einen Zeitraum von fünf Jahrhunderten hinweg lebendig
werden zu lassen Sie künden von Verkehr, Reisen und Handel
aber auch von geistigen Umwälzungen und lassen eine erstaunlich
modern anmutende "Welt in Bewegung" im doppelten Wortsinne
wieder auferstehen. Wohl deshalb hat der Bundesminister
für Wirtschaft und Technologie, Herr Michael Glos MdB, ohne
Zögern die Schirmherrschaft über die Ausstellung übernommen.
In der Ausstellung werden den - oftmals fragmentierten
- Funden aus Karlburg und Balhorn zahlreiche Leihgaben aus
dem In- und Ausland, aus den Sammlungen von Museen, Schatzkammern
und Privatpersonen gegenüber gestellt. So können Glanz und
Pracht des frühen Mittelalters wieder auferstehen. Liturgisches
Gerät, prächtige Handschriften, hochwertige Architekturfragmente,
aber auch Gegenstände des Alltags werden zu sehen sein.
Beispielhaft seien hier als Leihgaben der Spangenhelm aus
Stößen aus dem Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte
Sachsen-Anhalt in Halle, ein Prunkschwert aus dem Germanischen
Nationalmuseum in Nürnberg, ein Bursenreliquiar aus dem
Domschatz der Kathedrale in Chur, Chorschrankenfragmente
aus dem Kloster St. Johann in Müstair in der Schweiz, ein
Sporenpaar aus dem Museum Hrvatskih Arheoloski Spomenika
in Split oder die barocke Kopie des berühmten Tassilokelches
aus den Kunstsammlungen des Stiftes Kremsmünster genannt.
Text: MFM
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