Bayreuth

  

Abriss der Geschichte der Markgrafschaften

Das Fürstentum Bayreuth entwickelte sich aus dem obergebirgischen Landesteil der Burggrafschaft Nürnberg. Zusammen mit dem untergebirgischen Teil der Burggrafschaft bildete es die fränkischen Stammlande der Hohenzollern. Nachdem diese 1415/1417 mit Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg in den erblichen Besitz der Mark Brandenburg gelangt waren, verwendeten die Hohenzollern ihren dadurch neu erworbenen Titel Markgraf mit der Zeit auch in ihren bisherigen fränkischen Besitzungen. Mit dem 1427 erfolgten Verkauf der Nürnberger Burggrafenburg an die Reichsstadt Nürnberg endete dann das burggräfliche Kapitel in der Geschichte der Hohenzollern. Für ihre fränkischen Territorien bürgerte sich nunmehr die Bezeichnung Markgraftum ein, bzw. im Zuge späterer (zunächst jedoch nur vorübergehender) Landesteilungen dann Markgraftümer.

Die endgültige Trennung in zwei selbstständige Territorien fand schließlich 1486 nach dem Tod von Albrecht Achilles statt. Entsprechend der 1473 von diesem erlassenen Dispositio Achillea wurde dabei das hohenzollernsche Herrschaftsgebiet in Franken unter dessen beiden jüngeren Söhnen aufgeteilt. Die Zuweisung der beiden Landesteile wurde durch Losentscheid entschieden. Dabei fiel Siegmund von Brandenburg-Kulmbach mit dem obergebirgischen Landesteil das spätere Fürstentum Kulmbach (später Bayreuth) zu. Sein Bruder Friedrich V. von Brandenburg-Ansbach erhielt mit dem untergebirgischen Land das nachmalige Fürstentum Ansbach.

Obwohl das Fürstentum Kulmbach/Bayreuth mehrfach in Personalunion mit dem Fürstentum Ansbach regiert wurde (1495–1515, 1557–1603 und 1769–1791), blieb es bis zum Ende des alten Reiches ein staatsrechtlich eigenständiges Territorium. Mit dem Fürstentum Ansbach wurde es 1791 vom letzten Markgrafen Christian Friedrich Karl Alexander in einem Geheimvertrag für eine lebenslange Pension an den preußischen Staat verkauft und mit diesem zusammen als Ansbach-Bayreuth zunächst von Karl August von Hardenberg gemeinsam verwaltet.

Während des vierten Koalitionskriegs wurde das Fürstentum Bayreuth bereits im Herbst 1806 von französischen Truppen besetzt. Nach der vernichtenden Niederlage Preußens musste es 1807 im Frieden von Tilsit an das französische Kaiserreich abgetreten werden. Unter Beibehaltung der preußischen Verwaltungsstrukturen wurde es zunächst einer französischer Militärverwaltung unterstellt. Der französische Kaiser Napoleon betrachtete das Fürstentum dabei aber lediglich als pays reservés, einem Gebiet also, das er sich für zukünftige Tauschhandlungen in Reserve hielt. Bereits 1808 bot er es auf dem Erfurter Fürstenkongress dem Königreich Bayern zum Preis von 25 Millionen, später dann 15 Millionen Francs an. Zunächst zögernd, zahlte das Königreich 1810 dann aber doch die geforderte Summe. Mit der am 30. Juni des gleichen Jahres erfolgten Inbesitznahme durch Bayern endete schließlich die Existenz des Fürstentums Bayreuth.

 
Text: Wikipedia (Lizenz)

im Detail:

 

Bauten:

Opernhaus
Stadtschloss
Eremitage und Neues Schloss
Markgrafenbrunnen

Fürsten:
Friedrich v. Bayreuth
Wilhelmine von Brandenburg
Alexander von Bayreuth

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Abriss der Stadtgeschichte

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