Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714–1837


 
 

Fünf Ausstellungen im Überblick

(nlmh) Im Rahmen von fünf Ausstellungen in Schlössern und Museen in Hannover und Celle wird die Ära der Personalunion in der Niedersächsischen Landesausstellung 2014 in all ihren Facetten dargestellt.

Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714-1837
Im Landesmuseum Hannover folgt der Besucher auf rund 2000 Quadratmetern einem chronologischen Leitfaden durch die Ausstellung „Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714-1837“: Die Biographien Georgs I., Georgs II., Georgs III., Georgs IV. sowie Wilhelms IV. bieten Einblicke in ein faszinierendes Kapitel der europäischen Geschichte, auf dessen Wegstrecke Ereignisse wie der Siebenjährige Krieg, der Verlust der amerikanischen Kolonien, die Französische Revolution, die Napoleonischen Kriege und Befreiungskämpfe und der Wiener Kongress lagen. Doch die zentrale Ausstellung thematisiert weit mehr als nur das Wirken der fünf Herrscher. Neben verschiedenen einflussreichen Akteuren wie Gottfried Wilhelm Leibniz, Jonathan Swift oder Georg Ludwig Friedrich Laves werden Themen wie Kunst, Wissenschaft, Musik oder Reisen beleuchtet. Dabei steht besonders der intensive Austausch auf den unterschiedlichsten Gebieten zwischen London und Hannover im Mittelpunkt. Die Prachtentfaltung am Hof in London wird ebenso thematisiert wie etwa die Gründung der Universität Göttingen, das Wirken Georg Friedrich Händels am Londoner Hof und der Einfluss englischer Mode in Hannover. Herausragende Exponate aus Niedersachsen, aus deutschen, britischen und internationalen Museen sowie von privaten Leihgebern werden ergänzt durch anschauliche Inszenierungen sowie Mitmach- und Multimedia-Stationen.

Im wieder errichteten Schloss Herrenhausen beleuchtet die Ausstellung die Vorgeschichte der Personalunion und zeigt Glanzstücke aus der berühmten Wallmoden-Sammlung: Im östlichen Museumsflügel erzählt die Schau vom jungen Kurfürstentum Hannover am Vorabend und in den ersten Jahren der Personalunion. Sie berichtet von der Machtpolitik des Kurfürsten Ernst August (1635-1698) und seiner Ehe mit Sophie von der Pfalz, der „Mutter“ der Personalunion. Die Ausstellung führt zugleich wesentliche Elemente der höfischen Repräsentationskultur um 1700 vor Augen. Im Westflügel des Schlosses werden nach über 200 Jahren Highlights der bedeutenden Sammlung von Antiken und Gemälden des illegitimen Sohnes Georgs II., Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn, aus internationalen Museen erstmals wieder gemeinsam präsentiert.

Eine Kutsche und zwei Königreiche. Hannover und Großbritannien 1814-1837
Der Staatswagen Nr. 1 steht im Mittelpunkt der Ausstellung im Historischen Museum Hannover. Die repräsentative Kutsche wurde 1782 für die Zeremonie des „opening of parliament“ in London gebaut. 1814, nach dem Sieg über die napoleonischen Truppen und der Erhebung Hannovers zum Königreich, wurde sie auf das Festland gebracht. 1821 stand sie König Georg IV. bei seinem lang ersehnten Besuch in Hannover zur Verfügung. Die Ausstellung erzählt die Geschichte des Staatswagens, der in einzig-artiger Weise die personelle Verbindung zwischen Großbritannien und Hannover veranschaulicht. Zudem porträtiert sie das junge Königreich Hannover vor dem Hintergrund der britischen Weltmacht: die Welfenherrscher und ihre Repräsentanten vor Ort, die politischen Auseinandersetzungen um Verfassung und Agrarreformen, die weitgehend traditionelle Wirtschaft sowie die Residenzstadt Hannover, die der Hofbaumeister Laves eindrucksvoll umgestaltete.

Das Haus Hannover und die Zeit der Personalunion im Spiegel der englischen Karikatur
Karikaturen prägten die politische Meinungsbildung während der Personalunion und zeichnen ein lebendiges Bild der englischen Politik und Gesellschaft der Epoche. Sie stehen im Mittelpunkt der Ausstellung im Wallmodenpalais, Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover, die die Besucher mitten in das Geschehen führt: an den königlichen Hof, wo die Könige aus dem Haus Hannover ebenso wie ihre Familien mit all ihren menschlichen Schwächen beleuchtet werden, oder ins Parlament, wo die führenden Politiker die Geschicke des Landes verhandeln. Die Karikaturen kritisieren politische Entscheidungen und Entwicklungen, kommentieren Skandale und Intrigen, amüsieren aber auch mit Klatsch und Tratsch über die gesellschaftliche Prominenz. Durch Printshops, die über ganz London verteilt waren, erreichten sie eine breite Öffentlichkeit und prägten so auch die politische Meinungsbildung dieser Epoche.

Reif für die Insel. Das Haus Braunschweig-Lüneburg auf dem Weg nach London
In den historischen Räumlichkeiten des Residenzschlosses in Celle wird der macht-politische Aufstieg der Welfen beleuchtet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg zersplittert und hatte stark an Einfluss und Bedeutung verloren. Rund 65 Jahre später sollte es jedoch eine europäische Größe darstellen, deren Herrscher die Königskrone Großbritanniens trugen. Diese Entwicklung wurde vom Herrschergeschlecht systematisch durch Heiraten, Kriege und Feste vorangetrieben. Die Welfen organisierten ihren Staat neu und schufen damit auch finanziell die Basis für eine Machtsteigerung. Die Ausstellung bietet an Originalschauplätzen einen einmaligen Einblick in die Vorgeschichte der Personalunion und das Leben der damaligen Zeit.

     

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