Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

 

Monumental

Hugo Licht 1841–1923
Architekt des Historismus
Zum 100. Jahrestag des Neuen Rathauses in Leipzig

7. Oktober 2005 bis 30. Juli 2006
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Altes Rathaus, 04109 Leipzig

Ausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig in Kooperation mit dem Stadtarchiv Leipzig, dem Amt für Bauordnung und Denkmalpflege und dem Hauptamt der Stadt Leipzig

Als am 7. Oktober 1905 das Neue Rathaus in Anwesenheit des sächsischen Königs Friedrich August III. eingeweiht wurde, konnte Stadtbaurat Hugo Licht (1841-1923) die Krönung seines umfangreichen Schaffens der öffentlichen Nutzung übergeben. Das reich gegliederte, funktional und ästhetisch gelungene Bauwerk ist noch heute Sitz der Stadtverwaltung.

Mehr als 80 Jahre nach Lichts Tod, zum 100. Jahrestag des Neuen Rathauses, wird erstmals in einer Ausstellung auf über 1000 Quadratmetern Fläche mit rund 280 Exponaten das Werk des Architekten gewürdigt, dessen Bauten das Leipziger Stadtbild bis heute prägen. Ausstellungsort ist eineinhalb Jahren nach dem Umzug des Stadtgeschichtlichen Museums in den Neubau Böttchergäßchen wieder das nunmehr umgestaltete und von störenden Einbauten befreite Obergeschoss des Alten Rathauses.

Zum ersten Mal werden Entwurfszeichnungen, auch für zahlreiche bislang unbekannte Bauten Hugo Lichts und seiner Mitarbeiter der Hochbauverwaltung aus der reichen Plansammlung des Stadtarchivs gezeigt. Das Stadtgeschichtliche Museum kann mit seinem teilweise aus dem Nachlass Hugo Lichts stammenden Fotobestand alle Hauptwerke des Architekten, vorwiegend von Hermann Walter, präsentieren. Einblicke in Lichts Privatsphäre erlauben Fotos und Dokumente, Briefe Lichts an seine Frau Clara und die Tagebücher seiner Frau. Die im Mittelpunkt der Ausstellung stehende Planungs- und Baugeschichte des Neuen Rathauses wird anhand von wichtigen Dokumenten, bauplastischen Entwürfen, Ausstattungsstücken und einer Auswahl der kostbaren Einweihungsgeschenke veranschaulicht. Hugo Licht wurde 1879 ohne Ausschreibung auf Empfehlung von Oberbürgermeister Otto Georgi die Leitung des Hochbauamtes in Leipzig übertragen und der Titel eines Stadtbaudirektors verliehen. Er wirkte 44 Jahre in Leipzig. Sein Schaffen war auf vielfältige Weise mit der Architekturentwicklung seiner Zeit verbunden. Auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Kraft galt er als einer der bedeutendsten Architekten in Deutschland und neben Friedrich von Thiersch oder Paul Wallot als einer der bekanntesten Vertreter des Historismus. Als Mitglied königlicher Akademien in Berlin und Dresden mit Professorentitel war er ein gefragter Preisrichter und seit 1905 einer der ersten Ehrendoktoren unter deutschen Architekten. Die Sorgfalt, mit der nach schweren Kriegsbeschädigungen die Mehrzahl seiner Bauten wiedererrichtet wurde, spricht für Lichts Wertschätzung in Leipzig - selbst zu einer Zeit, als der Historismus als unschöpferische Epoche galt.

Die Ausstellung gliedert sich in 10 Abteilungen:

- Lebensstationen
- Ausbildung und Reisen
- Wohnhäuser
- Kirchen und Friedhöfe
- Publizistische Tätigkeit
- Zentrale Abteilung: Neues Rathaus (Planung und Wettbewerb, Bau des Neuen Rathauses, Stadthaus - mit Modellen von Neuem Rathaus und Stadthaus von Lothar Pötzsch, 2001/02)
- Bauten der Kultur & Bildung
- Denkmale
- Versorgungs- und Sozialbauten
- Epilog

Der Besucher wird beim Betreten der Ausstellung von vier großen Wänden mit dem Rathausprojekt von 1897 empfangen.

Unter den 40 Gipsmodellen für den künstlerischen Bauschmuck des Neuen Rathauses (die Sammlung befindet sich im Neuen Rathaus; ausgewählt wurden die schönsten und interessantesten Motive) zieht gegenüber vom Eingang die Darstellung Hugo Lichts als Rübezahl die Aufmerksamkeit auf sich. Erwähnt seien auch die 4 Jahreszeiten und besonders die Lipsia am Nordende. Highlight am Südende ist das Blumenmädchen von Max Klinger, ein Geschenk zur Einweihung des Neuen Rathauses.

Eine Vorstellung von Lichts Arbeitsumständen erlaubt das Arbeitszimmer eines Architekten mit Lichts Personalakte, einem Tisch mit Reißzeug, einem Bücherschrank mit Büchern aus der Bibiliothek des Hochbauamtes sowie einem Foto, das Licht in seinem Arbeitszimmer als Stadtbaudirektor zeigt.

 
   

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Lebensdaten Hugo Lichts

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