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31.8.23

Erkenbert-Museum Frankenthal

„Objekt des Monats“ September: Erinnerung an die Grundschulzeit

(emf) Pünktlich zum Schulbeginn nach den Sommerferien präsentiert das Erkenbert-Museum im September in einer Vitrine in der Stadtbücherei ein Lesebuch aus dem Jahr 1950. „Meine Fibel“ wurde im selben Jahr in erster Auflage durch den Lehrmittel-Verlag Offenburg/ Mainz veröffentlicht und trägt den Stempel der Volksschule Frankenthal Flomersheim. Am Mittwoch, 6. September um 16 Uhr stellt das Team des Erkenbert-Museums im „Gespräch zum Objekt des Monats“ in der Stadtbücherei Wissenswertes zum Objekt vor und lädt Gäste zum Mitreden ein. Besonders willkommen sind natürlich eigene Erfahrungen aus der Schulzeit in Frankenthal oder andernorts.

"Meine Fibel". Grundschul-Lesebuch, 1950. Foto: Erkenbert-Museum.Frankenthal"Meine Fibel". Grundschul-Lesebuch, 1950. Foto: Erkenbert-Museum.Frankenthal

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Das erste Lesebuch aus der Grundschulzeit hat für viele Menschen einen besonderen Stellenwert. Es steht für den spielerischen Weg zum Lesen und Schreiben, wobei sich das Grundprinzip bis heute nicht verändert hat. Aus einer zunächst unergründlich langen Abfolge von unbekannten Zeichen an der Schultafel erschließt man sich nach und nach deren Bedeutung. Von der Unterscheidung einzelner Wörter führt der Weg über einfache Sätze bis hin zu ganzen Texten, Dialogen, Liedern und Gedichten. Begleitet wird der Inhalt von passenden Illustrationen und der Stoff selbst folgt einer übergeordneten Geschichte mit wiederkehrenden Figuren.

Im Falle des ausgestellten Buches stehen die Kinder Lotte und Hans im Vordergrund, die – mal in Begleitung ihres Hundes Rolf oder eines neckischen kleinen Kaspers – kleine Abenteuer zwischen der Kinderwelt und dem Alltag der Erwachsenen erleben.

Fibeln und Kinderbücher im Allgemeinen spiegeln auch immer den Zeitgeist wider und sind somit selbst „Kinder ihrer Zeit“. Im pädagogischen Sinne ist es daher auch im Falle der ausgestellten Fibel naheliegend, beispielsweise die Frage nach den vermittelten Rollenbildern von Mädchen und Jungs zu stellen, denen – ob nun von den Autoren beabsichtigt oder nicht – auch Lotte und Hans folgen.

Frankenthal wird dank des breiten Angebots an unterschiedlichen, auch weiterführenden Schulen als „Schulstandort“ bezeichnet und erfüllt auch für das Umland wichtige Bildungsaufgaben. Die Geschichte der Frankenthaler Schulen reicht von der Stiftsschule des Mittelalters über die konfessionell getrennten Schulen des 16.-19. Jahrhunderts bis zu den modernen Schulformen Realschule Plus, Integrierte Gesamtschule, Förderschulen und dem PIH. Auch die heutigen Vororte, darunter Flomersheim, verfügten spätestens seit dem frühen 19. Jahrhundert über Grundschulen, die bis in die 1950er Jahre noch als Volksschulen organisiert und bezeichnet wurden.

Weitere Informationen zum Objekt und seiner Geschichte sind auf der Webseite des Erkenbert-Museums unter www.frankenthal.de/erkenbert-museum (Menüpunkt „Objekt des Monats“) zu finden.

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Who is who: Objekt des Monats

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