Nachrichten & Notizen aus dem Kulturerbe

Landeskunde > Nachrichten

29.8.22

Römische Badruine Hüfingen

Warmluftheizung und Abkühlungsbecken: Eintauchen in die Geschichte der Badekultur

(ssg) Hüfingen am Rande des Südschwarzwaldes birgt einen antiken Schatz, ein Kleinod vergangener Zeiten: die Römische Badruine Hüfingen. Die Besucherinnen und Besucher der antiken Therme können die Zeit zurückdrehen – und in die Geschichte der Badekultur der römischen Antike eintauchen. Die archäologische Ausgrabungsstätte zeigt eines der am besten erhaltenen römischen Kastellbäder nördlich der Alpen.

Eintauchen in die Geschichte

Zwischen Schwarzwald und dem Bodensee, auf der weiten Hochebene der Baar unweit von Donaueschingen, liegt die Stadt Hüfingen. Der staatlich anerkannte Erholungsort lädt zum Durchatmen ein. Das wussten schon die alten Römer. Im heutigen Hüfingen errichteten sie das Kastell Brigobannis. Hüfingen war eine von unzähligen Militäranlagen zum Schutz des Weltreiches und seiner Einwohnerinnen und Einwohner. Im Jahr 1820 legte man hier einen Kulturschatz frei: Die Römische Badruine Hüfingen ist eines der ältesten römischen Kastellbäder seiner Art nördlich der Alpen und damit ein außergewöhnliches Zeugnis der antiken Badekultur. Der Schutzbau der Badruine aus dem frühen 19. Jahrhundert ist selbst ein Monument des Denkmalschutzes. Die Römische Badruine ist daher ein ideales Ausflugsziel für die gesamte Familie.

Römische Kultur, römische Sitten

Wo die Römer herrschten, dorthin brachten sie ihre Lebensart. Und so kam die Badekultur des Mittelmeerraums auch ins heutige Deutschland – in Hüfingen lässt sich sie auf rund 570 Quadratmetern entdecken. Auf freitragenden Metallstegen können sich die Besucherinnen und Besucher eine Übersicht über die Ausgrabung und die Badekultur der Römer verschaffen. Die Badruine zeigt ein ausgeklügeltes System: Im östlichen Teil des Gebäudes befand sich der Heizraum. Die Warmluftheizung erwärmte die einzelnen Bereiche des Bades genau – noch immer ist sie gut zu erkennen. Die alten Römer betraten das Bad durch das Apodyterium, den Umkleide- und Ruheraum. Im lauwarmen Tepidarium reinigten sie sich mit Salbölen und Schabern. Danach wechselten sie in den Warmbaderaum. Im Caldarium herrschten 35 Grad Celsius. Ein Kaltwasserbrunnen sorgte für Erfrischung in der Hitze. Der Brunnen mit der großen runden Steinschale ist rekonstruiert – viel Vorstellungskraft ist daher nicht notwendig.

Antiker Luxus und malerische Natur

Informative Tafeln und Vitrinen mit Fundstücken geben weitere Einblicke in die Badekultur der alten Römer. Die Ausgrabungen förderten überraschende Details zu Tage: In Tepidarium und Caldarium etwa verschönerten blaue und gelbe Dolomitsteinchen das geometrisch gemusterte Bodenmosaik. Aus einem steinernen Löwenkopf quoll das Wasser in das 1,5 Meter tiefe Badebecken. Wer weiter auf den Spuren der Römer wandern will, der ist gleich am perfekten Ort: Der römische Lehr- und Erlebnispfad beginnt bei der Römischen Badruine Hüfingen. Auf drei Kilometern und an acht Erlebnisstationen können Gäste die idyllische Natur genießen und mehr über die Römer erfahren. Die Entdeckungstour endet wieder an der Römischen Badruine Hüfingen. Von hier aus ist es nicht weit bis zur Innenstadt, die mit einem vielfältigen Angebot an Restaurants und Cafés lockt.

Startseite | Service | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2020
© Texte der Veranstalter, ohne Gewähr