Ägyptische Mumien -
Unsterblichkeit im Land der Pharaonen

 

Große Landesausstellung des Landesmuseums Württemberg in Stuttgart vom 6. Oktober 2007 bis 24. März 2008

Osiris - Gott der Toten und der Unterwelt

Osiris wurde als Gott der Toten, der Wiederauferstehung und der Fruchtbarkeit stets in menschlicher Gestalt dargestellt. Aufrecht stehend oder steif sitzend, oftmals in schwarz, weiß oder grün abgebildet, ist er immer an seinen Hauptattributen, dem Krummstab und dem Fliegenwedel zu identifizieren. Auf seinem Kopf trägt er meist die so genannte Atef-Krone. Verschiedene Osiris- Darstellungen finden sich in der Große Landesausstellung "Ägyptische Mumien - Unsterblichkeit im Land der Pharaonen", die vom 6. Oktober 2007 bis 24. März 2008 im Landesmuseum Württemberg zu sehen ist.

Eine besonders schöne Osiris-Statue ist die aus dem Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe stammende Bronzefigur aus der Spätzeit. Die 75 cm hohe Statue, vermutlich aus Theben, zeigt den Gott der Toten, der bereits gegen Ende der 5. Dynastie (um 2454 bis 2297) als feste Gottheit etabliert war.

Im Zusammenhang mit dem Tod und den Jenseitsvorstellungen ist der Osiris-Mythos von entscheidender Bedeutung. Durch eine Erzählung Plutarchs (um 45 bis 125 n. Chr.) ist der Osiris- Mythos sehr genau überliefert. In diesem Mythos wird der Tod des Gottes Osiris durch die Hand seines Bruders Seth erzählt. Nach dem Tod von Osiris zerstückelt Seth den Leichnam und verteilt ihn über das ganze Land. Isis, Schwester und Frau des Osiris, sucht jedoch die einzelnen Leichteile und setzt sie wieder zusammen. Durch eine postmortale Zeugung empfängt Isis das Kind Horus, das seinen Vater rächt und zum Herrn der Welt aufsteigt. Osiris hingegen wird zum Gott der Toten mit seinem Reich in der Unterwelt. Das entscheidende Thema dieses Mythos sind die Aussagen zur Auferstehung nach dem Tode und dem Leben aus dem Tod heraus.

Für den heutigen Menschen sind die Vorstellungen der Alten Ägypter über den Tod und eine jenseitige Welt in der vorgeschichtlichen, schriftlosen Zeit Ägyptens kaum fassbar. Aber an der Versorgung der Toten dieser Epoche mit Grabbeigaben wie Schmuck, insbesondere Amuletten, Gefäßen und Nahrungsmitteln lässt sich erkennen, dass bereits zu dieser Zeit Vorstellungen über eine Art des Weiterlebens nach dem Tode existierten. Etwa um 2500 setzten Versuche ein, auch den Körper eines Verstorbenen für die Ewigkeit zu erhalten, damit die mit dem Tod freigewordene Seele einen Platz hatte, zu dem sie zurückkehren konnte.

 
Text: Landesmuseum Stuttgart

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