Dialekte am Oberrhein


Elsässische Mundart

 

Der Wein - sein Wesen und Wirken in Straßburger Mundart

Gedichte von Raimond Matzen

I. Was im Win nitt alles stäckt !
Im Gläsel Win
Stràhlt Sunneschin.
Im Win stäckt Hitz un Blitz,
Drum schenkt er Wärme, Witz.
Im Win stäckt Wohrheit,
Doch àls au Stierheit!
Im Winfäss wurd üs Saft
Fer d'Männer Witz un Kraft.
D'r Win schenkt Fraid
Un treescht im Leid.
Was d'r Mawe kann an Win vertrawe,
Losst 's alt Herz vor Fraid àls schneller schlawe.
Im Elsäss gibt's viel Win,
Wo klär isch, kräftig, fin.
III. Ganz ohne Win kàn m'r nitt sinn
E rechter Winbür düet
Nur güeter Win verkaufe :
De schläächt losst er trotz
Wüet De eije Hàls nàb laufe.
Zeerscht güeter Win,
Dàss d'Trinker voll bàll wäre...
Noh g'streckter Win,
Fer d'Geldsäck 'ne ze lääre !
's isch wajer schàd fer àlle Win,
Wo lauft in beesi Miler nin !
Ja schitt de Win doch nitt in d'Schüej,
Geniess 'ne, bis äss hesch genüej !
Ohne Win un Brot D'Lieb in Not gerot.
Wer nitt gern het Win un G'sàng,
Bliit e Narr sin Läwe läng.

II. Was d'r Win nitt alles kann !
Wisswin trinke d'älte Männle,
's isch wie Milich, wo sie mämmle.
Der wo Win wie Wàsser trinkt,
Glicklich singt, au wenn er hinkt.
Win un Brot genn au e Supp
Fer e Wittmànn in're Stubb.
Güeter Win mit Bürebrot
B'schitzt vor Krànkheit, Not un Dot.
Alter Win mit Mäss un Ziel,
G'sunder Win, rett Liib un Seel.
Im Winfäss stäckt viel Geld :
Au Win regiert als d'Welt!

ALTI STECKELBURJER...
Bi'me Gläsel Win im àlte "Kammerzell"
Viel gröüi Männle gehn
Spaziere an d'r Ill, Sie bliwe efters stehn
Un traime als e Wil...
Sie wàlze noh schunn mied
In d' munter Altstadt nin,
Sie summe àls e Lied
Un kehre noh au in
Bim hoche Minschterturm
Im alte "Kammerzell"...
Im dunkle stille Schurm
Wurd's noh für sie ball hell.
    Mit freundlicher Genehmigung des Autors

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