Schwetzingen,
die Sommerresidenz der pfälzischen Kurfürsten

Glossar: Sommerresidenz

Eine Sommerresidenz ist der Aufenthaltsort des (barocken) Fürsten und seines Hofs während der Sommermonate. Im Gegensatz zu den meist innerhalb der Städte und ihrer dichten Bebauung liegenden Hauptresidenzen (z.B. Residenz in München, Hofburg in Wien, Stadtschloss in Berlin und Potsdam) haben Sommerresidenzen meist einen ausgestalteten Garten in ihrem Umfeld und erlauben so höfische Vergnügungen auch im Freien.

Sommerresidenzen entstanden aus verschiedenen Ursachen. Eine davon ist das Bedürfnis des barocken Potentaten nach Vervielfältigung seiner Präsenz und seiner Zurschaustellung. Eine Sommerresidenz konnte hier stabilere Möglichkeiten schaffen als der "einfache" Umzug von einer Nebenresidenz zur nächsten. Eine weitere Ursache ist ursprünglich das Ausweichen des Fürsten aus der Enge der Stadt und der von Wassergräben etc. ausgehenden Gerüche während der schwülen Sommermonate, was sich im Lauf der Zeit als Tradition verselbständigt haben dürfte.

Beim Umzug in die Sommerresidenz zog der gesamte Hof mit um. Bot die Residenz selbst nicht genug Platz, musste ein Teil des Hofs in der Stadt einquartiert werden. Auch die Ausstattung der Residenz samt den meisten Möbeln wechselte damit zweimal im Jahr ihren Ort.

Schwetzingen ist insofern ein Sonderfall in der Landschaft der Sommerresidenzen, als das Schloss in den ersten beiden Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts mit dem Komfort einer (wenn auch bescheidenen) ständigen Residenz wieder auf- und ausgebaut worden war, insofern einerseits den Heizkomfort der Kamine hatte, andererseits aber nur Appartements in bescheideneren Ausmaßen als die spätere Hauptresidenz in Mannheim hatte. "Standard" in der Ausstattung der Sommerresidenz wurde erst nach 1748 unter Carl Theodor mit dem Bau der Zirkelsäle erreicht.

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