Speyer


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Judenhof - Mikwe 

Innerhalb des Judenhofs befindet sich die unterirdische Mikwe, das rituelle Kaltwasserbad der Judengemeinde, das - gemeinsam mit der Mikwe in Friedberg (Hessen) - als die größte und besterhaltene nördlich der Alpen gilt. Sie wurde vor 1126 erbaut, ab 1534 nicht mehr genutzt und wohl überbaut. 1689 verfiel das Viertel, wie die ganze Stadt, der Zerstörung. Nach der Freilegung der umgebenden Gebäudereste wurde die Anlage 1999 mit einem Glasdach geschützt.

Hier konnten die Angehörigen der jüdischen Glaubensgemeinde die religiös bestimmten Waschungen vornehmen. Diese haben ihren Ursprung in der Unterscheidung von koscher (rein) und trefe (unrein), was nicht nur auf Speisen zutrifft, sondern auch auf Lebenssituationen.

Die Zugangstreppe führt an Sitzbänken vorbei zu einem romanischem Portal, hinter dem ein Vorraum den ZUgang sowohl in eine Art Umkleide als auch in das Badebecken selbst öffnet.

Der Zugang zum Badebecken führt über eine weitere Treppe, die in einer halben Drehung den Spiegel des Grundwassers erreicht.

Nach dem religiösen Vorschriften durfte das Wasser für das rituelle Bad werder herbeigetragen noch herbeigepumpt sein. Wo der freie Zugang zu Fluss- oder Bachläufen nicht möglich war, grub man Schächte, bis man den Spiegel des mächtigen Grundwasserstroms erreichte, der parallel zum Rhein nach Norden fließt. Die Verbindung zum Grundwasser zeigt sich in heißen Sommern oder im Frühjahr, wenn der Spiegel extrem niedrig oder extrem hoch liegt.


Das mit Grundwasser gefüllte Badebecken
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Synagoge in Worms 

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