Kurfürst Ottheinrich


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Krankheit und Frömmigkeit des Fürsten
 

Ottheinrich war in den lezten Jahren seines Lebens hochgradig adipös und muss wohl mehr als 200 kg gewogen haben. Über die Ursachen kann nur spekuliert werden, Nachrichten über unmäßiges Essen liegen keine vor.

Seine körperliche Konstitution hinderte ihn, längere Strecken zu Fuß zurückzulegen oder Treppen zu steigen. Eine Darstellung ist überliefert, dass seine Sänfte von zwei Pferden getragen wurde. Die Einrichtung seines Wohngemachs im Erdgeschoss des Ottheinrichsbaus im Heidelberger Schloss geht mit Sicherheit auf seine Übergewichtigkeit zurück.

Ottheinrich verbarg seine körperliche Disposition nicht, sondern ließ sich in seiner ganzen Hinfälligkeit porträtieren. Er war von seinem Selbstverständnis her nicht nur Vertreter der Wittelsbacher Dynastie, sondern auch ranghöchster Kurfürst des Reiches. In seiner Frömmigkeit sah er seine Kinderlosigkeit - und vermutlich auch seine Krankheit - als eine Strafe Gottes dafür, dass sein Vorfahr Ludwig III. 1415 auf dem Konstanzer Konzil den tschechischen Reformator Jan Hus auf den Scheiterhaufen gebracht hatte.

Kurfürst Ottheinrich
Abguss der Büste im Louvre, um 1556 - 59
Gips, H 17 cm, B 14 cm, T 16 cm
Inv.Nr. PS 238
Kunstwerk des Monats Februar 2002

 
     

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